2. Dezember 2009

Nichts bleibt für immer

Ich versuche mich
Von meiner Vergangenheit zu lösen
Abstand von mir selbst
Zu gewinnen

Sollte glücklich sein, doch es gelingt nicht immer
Versuche zu flüchten, aber ich werde festgehalten
Die Zeit ist noch nicht reif
Lachen fällt schwer an einem Ort
An den ich gekettet bin

Ich habe alles gesehen
Hier hält mich nichts mehr
Sollte dorthin gehen
Wo das Glück auf mich wartet

Nichts vermag meine Sicht zu trüben
Das Alter lässt sich nicht aufhalten
Eine Zukunft verdrängt das Vergangene
Unsere Wege beginnen sich zu trennen
Etwas zerfällt
Nichts bleibt für immer

21. September 2009

Die Wahrheit

Nun ja, wie soll ich damit beginnen? Fangen wir dort an, wo es eigentlich begann. Nicht, das es dort wirklich begonnen hätte, doch alles davor ist hier wohl bedeutungslos.

Bevor ich schon am Anfang abschweife und nie zum Thema komme, bitte. Hier, für jeden, den es interessiert wie traurig mein Leben ist, wie traurig meine Lesevorlieben sind und vor allem wie traurig es ist, dass nicht mein eigener Geist mir diese Erkenntnis bescherte.

Einige Menschen wussten, dass ich schreibe. Manche dachten, ich wäre ganz okay in dem, was ich tue, manche waren der Ansicht, dass ich zu größerem berufen wäre (um endlose Gespräche auf den Punkt zu bringen). Wieder andere dachten, dass ich eben in der Leere meines Lebens gefangen wäre, doch meine Rechtschreibung wussten sie trotzdem zu schätzen. Der Durschnittsmitwissende war also der Meinung, dass ich ganz gut wäre und es unter Umständen noch zu etwas bringen könnte.

Von allen Mitwissern fiel jedoch niemandem eine bestimmte Besonderheit auf, die sich durch alle Texte zog. Oder es fiel einigen auf und sie nahmen es als meinen Stil hin. Oder aber sie hatten einfach keine Ahnung. Doch ich möchte nicht wieder in meine alte Gewohnheit verfallen und fast alle Menschen, die ich kenne als dumm bezeichnen. Diese Gewohnheit fiel im Übrigen auch nicht mir auf. Nur mal so am Rande...

Ich bin also unfähig positive Gefühle in Worte zu fassen. Für mich an und für sich nichts schlechtes. Diese Schwäche fiel mir zwar hin und wieder auf, wenn ich versuchte positive Gedanken zu formulieren und nach zwei Sätzen meine Wortschatz bezüglich Glück ausgeschöpft hatte. Doch ich sah es bisher nie als Schwäche. Mir lag es einfach noch nie. Glücklich zu sein liegt nicht in meiner Natur. Da wäre es völlig unnormal über so etwas alltägliches wie Liebe etwas Schönes zu schreiben. Bisher habe ich mich darauf beschränkt während meiner Beziehungen an einer "Schreibblockade" zu leiden und den Strom wieder fließen zu lassen, wenn es zu Ende war.

Da ich das Glück hatte, jemand intelligenten kennen zu lernen, der, für meinen Geschmack oft viel zu viel erkennt, ziehen diese Ausreden nicht mehr. Richtig vor den Kopf gestoßen fühlte ich mich, als ich auch mir selbst die Frage stellen musste, wie viele Bücher über Glück sich denn in meinem Besitz befinden. Um ehrlich zu sein, ich habe nachgezählt, und es sind, Clockwork Orange und sonstiges ausgenommen, tatsächlich, man glaubt es kaum: zwei Stück.

7. August 2009

Brian D'Amato - 2012 Das Ende aller Zeiten



Am Klappentext ist die Rede von dem Ende aller Zeiten, von dem bereits die Maja wussten. Durch das sogenannten Opferspiel konnten sie in die Zukunft sehen. Jed DeLanda ist ein Nachkomme der Maja und auch er beherrscht das Opferspiel. Als ein Wahnsinniger in Disney World Plutonium freisetzt und so tausende Menschen sterben, wird er von seinem ehemaligen Professor und Weggefährten Taro um einen Gefallen gebeten: Jed soll zurück in die Vergangenheit und herausfinden, wie man das Opferspiel mit 9 anstatt nur mit 3 Steinen spielt. Der Sinn der Sache ist die Aufklärung des Disney World Horrors und den Doomster aufzuhalten, der den vernichtenden Schlag gegen die Menschheit plant.

Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich fasziniert und habe mir das Buch gekauft, da mir Weltuntergangsszenarien immer schon interessiert haben. Ich wurde jedoch enttäuscht als Jed über 500 Seiten lang in der Vergangenheit herumpfuscht. Der Schluss ist am grausamsten: Es nimmt auf den letzten 10 Seiten eine so gewaltige Wendung, die man niemals erwartet hätte.

Doch laut letztem Satz ist es bloß das erste Buch. Vielleicht ist das zweite Buch besser, wenn es denn eine Fortsetzung gibt.

5. Mai 2009

Unveränderbar

Und ich schlage einmal mehr dieses Buch auf, warte förmlich darauf, dass sich die Buchstaben verändern und sich die Geschichte verformt. Ich lese wieder und kann es nicht glauben, dass diese Erzählung so beginnt und so endet. Ja, ich will, dass sich etwas verändert. Das kenne ich schon alles. Zwischen dem Anfang und dem Ende muss es Neues passieren, etwas Unerwartetes.
In der Hoffnung, dass irgendetwas anders geworden ist, lese ich das erste Buch erneut. Und am Ende bin ich enttäuscht. Enttäuscht, da die Geschichte bereits aus ist, doch auch, weil alles beim Alten geblieben ist. Und ich kämpfe mich wieder durch den zweiten Band, warte darauf, dass der Schmerz wieder über mich hereinbricht, doch er kommt nicht. Ich warte vergebens. So sehr ich darauf gehofft habe, er kommt kein zweites Mal, diese unerwartete Qual, diese Wendung im Leben, welches dann doch nicht meines ist. Ich bin nicht mehr so glücklich, wie beim Ersten Mal, als ich die letzte Seite erreiche. Keine Freudentränen in meinen Augen, keine Erkenntnisse. Nichts, Leere, nur der Zwang weiterzublättern, mich durch den unnötigen dritten Teil zu schlagen. Die Zeitabstände werden immer kürzer, das merke ich nun, doch das ist auch schon alles. Kein Glücksgefühl, obwohl meine Erinnerungslücken wieder aufgefüllt wurden. Das Grundgerüst ist noch immer dasselbe. Ein letztes Mal, das schwöre ich mir, lese ich den vierten Teil. Doch auch hier ist nichts passiert. Die Buchstaben haben sich nicht verändert, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte, die Geschichte nimmt seinen Lauf, unveränderbar.

Von Kurzabrissen und gescheiterten Anfängen

Es war einmal ein Mädchen, das war in der Pubertät und es sehnte sich sehr danach, den Fängen der Kleinstadt, das auf ein Dorf zusammenzuschrumpfen drohte, zu entgehen. Über eine neue Technik namens Internet fand dieses Mädchen die Möglichkeit sich von diesem Tourismusort loszusagen und in die Stadt der Universitäten zu gelangen.
Naiv, wie dieses junge Mädchen war, vergas sie einige Grundlegende Dinge zu beachten: Vertraue niemals vollkommen einem Menschen, den du zum ersten Mal siehst. Nie hätte dieses Mädchen den Rat der Älteren befolgt, denn sie wusste es besser. Dieser Mann war der Richtige und er meinte es ernst mit ihr. Vier Monate lang ließ sie sich demütigen und belügen, da sie ihre fast perfekte Beziehung um nichts in der Welt aufgeben wollte. Auch als alles schon zu spät und verloren war, hielt sie weiter an ihrer Liebe fest.
Erst Monate später wusste sie den Rat der Älteren dann doch zu schätzen und war um einiges weniger naiver. Zumindest in den meisten Angelegenheiten. Mit einer gesunden Portion Misstrauen stürzte sich das mittlerweile 17-jährige Mädchen in die nächste Liebesangelegenheit, wobei sie wieder etwas Grundlegendes zu beachten vergas: Lass dich nicht verarschen. Doch sie war endlich wieder glücklich, auch etliche blaue Flecke und angebliche Affären ihres Liebsten konnten ihre Einstellung nicht ändern. Sechs Monate und viele, viele Tränen später, war sie wieder um eine Erfahrung reicher.
Nun wollte sie sich nach der großen Liebe umsehen, die ganz gewiss nicht in diesem verschlafenen und durch Diskomusik aufgeschreckten Städtchen zu finden sei. Auf dem Balkon einer Freundin wurde sie schließlich fündig: Es war der Mann ihrer Träume, der dann, wie sich herausstellte, eher ein Jüngling ihrer Albträume war. Von Liebe und einigen guten Tropfen berauscht, vergas sie ein weiteres Mal eine ihrer neugeschaffenen Prinzipien: Lerne die Menschen kennen und triff danach eine weise Entscheidung. Sie traf vorher die Entscheidung und lernte dann kennen. Und was sie kennenlernte versetze ihr einen solchen Schock, dass sie zwei Monate ihn scheinbarer Zufriedenheit und von furchtbarer Dummheit umgeben dahinvegetierte. Als das Ende nahte ergriff sie zum ersten Mal selbst die Initiative und verzichtete auf diese Verbindung, die zu nichts führen konnte.
Sie schwor sich, nie wieder eine solche Verbindung einzugehen. Ein Schwur, den sie schon viele Mal gebrochen hatte.
Irgendwann fühlte sich das Mädchen einsam und so beschloss es, einen neuen Versuch im heimischen Städtchen zu wagen. Es gelang ihr auch, ihr Glück zu finden, jedoch scheiterte es an dem Rat „Wünsche immer die Einzige zu sein.“ So brachte sie es nicht fertig, ihr Glück länger als zwei Wochenenden lang zu halten, als er ihr überdrüssig wurde und sie erneut mit gebrochenem Herzen zurück blieb.
Mehr aus einer Laune heraus und als aufgrund echter Gefühle schloss sie sich einem weiteren Gefährten an. Ignoranz und Gefühllosigkeit beherrschte diese Verbindung, so dass oft Fragen aufkamen ob es diese denn überhaupt gebe. Das Mädchen wollte tapfer sein, hart und stark und sich nicht unterdrücken lassen. Doch für diesen übermächtigen Stolz war kein Platz und nun war es weniger eine Lektion als ein Wunsch, der sie schließlich auseinander brachte: „Zeige, dass es dir etwas bedeutet.“ Nach sechs katastrophalen Wochen der Trägheit wurde er ihr überdrüssig und sie beschloss, sich von ihm auf eine weniger feine Art zu verabschieden.
So ist das Mädchen nun wieder allein und wenn sie nicht gestorben ist, versucht sie noch heute mehr oder weniger verzweifelt den Liebhaber fürs Leben zu finden.

4. Mai 2009

Neuer Blog

http://www.geschlossene-gesellschaft.blogspot.com

-> Mein Literaturblog

7. Dezember 2008

Sie geht unter

Wieder stehe ich da
Und versuche
Den Blick von den Trümmern abzuwenden
Auf Menschen zu richten
Die ehrlicher sind
Als du es je warst

Ich habe viel gesehen
Mehr als ich wollte
Oft mehr, als ich konnte
Ein Mensch kann viel ertragen
Es war nie genug

Wir versanken in unseren Gesprächen
Viele Male und noch öfter
Wir standen da und sahen uns an
Trauerten nie um Vergagenes
Ich werde es auch jetzt nicht tun

Es gibt keine Hoffnung mehr
Alles wurde gesagt
Vielleicht noch ein bisschen mehr
Niemand will mehr sprechen
Deine Stimme geht unter

Zwischen Liebe

Nimm meine Augen
Und führe mich auf die andere Seite
Ich habe schon zuviel gesehen
Als das ich unterscheiden könnte
Wo ich schon war
Und wohin ich will
Manchmal fürchte ich mich wieder
Wenn ich meine Träume brennen sehe
Und du durch die Flammen weggehst
Nimm diese Gedanken von mir
Ich werde dich halten
Wenn du dich schwach fühlst
Und das Gleichgewicht verlierst
Vertraue mir, ich lasse dich nicht fallen
Du hast mich stark und tapfer gemacht
Doch manchmal fürchte ich mich wieder
Wenn ich meine Träume brennen sehe
Und du durch die Flammen weggehst
Nimm diese Gedanken von mir
Du hast die Macht
Mein Herz in Stücke zu reißen
Oder meine Seele wiederzubeleben
Hülle mich ein
Und wärme mich
Ich habe mich schon so kalt gefühlt

(Fliehende Stürme)

3. Dezember 2008

Wortlos

Ich dachte immer, dass diese Freundschaft alles andere überdauern würde. Und dass wir uns wieder erholen würden, von allem, von diesem Ungereimtheiten, von dieser Schmach. Ich dachte auch, dass wir uns gegenseitig so wichtig wären, dass wir es GEMEINSAM schaffen würden, irgendwann. Aber anscheinend sind wir uns nicht gleichwichtig, und wir kämpfen nicht für die selben Dinge. Wir haben nicht einmal die selben Ideale, obwohl ich immer davon ausging.

Wir standen uns gegenüber, nach zwei Wochen sahen wir uns das erste Mal wieder. Und ich muss zugeben, dass ich mir wirklich darauf gefreut hatte, dass ich sogar ein kleinwenig darauf gedrängt hatte, in ein anderes Lokal zu gehen. Und wir stehen uns gegenüber und uns fiel absolut nicht ein, über das wir hätten reden können. Also redeten wir über die Schule, über das Studium und über das letzte Konzert. Alles in allem vielleicht 10 Sätze, von Menschen die sich seit über 3 1/2 Jahren kennen.

Ehrlich gesagt tut es mir mehr weh, dass wir nicht mehr wissen, worüber wir reden sollen, als, dass es wieder nichts wurde. Am meisten ärgere ich mich darüber, dass ich so leichtsinnig war und mich in ihn verliebte. Dass ich ihm nachlief und darauf hoffte, wir könnten es schaffen, irgendwann. Aber wir werden es nicht schaffen, weder jetzt noch in zehn Jahren. Ich kenne ihn lange genug, um das sagen zu können. Und es tut mir unendlich weh, wenn ich darüber nachdenke. Ich habe einen MEINER besten Freunde verloren, einen sehr wichtigen Menschen in meinem Leben. Jemanden, dem ich vertraute, von dem ich lernte. Und ich lernte abzustürzen und wieder aufzustehen, auch von ihm, vor vielen Jahren. Und so wird es auch heute sein. Es wird mühsam sein, weil ich einen wichtigen Menschen hinter mir lassen muss, aber wir können einfach nicht mehr miteinander. Er würde mich nur weiter ausnutzen, und ich würde ihm trotz allem vertrauen.

4. November 2008

Dunkle Straßen (lange Version)

Beine beginnen sich zu bewegen, sich zu Schritten zu formen. Ein Gedanke mehr.

Da, genau dort haben wir uns getroffen vor 3 oder 4 Wochen. Beine werden schneller, bereit vor den Erinnerungen zu flüchten.

Genau da haben wir uns geküsst, leidenschaftlich, vor mehr als anderthalb Jahren. Körper gewöhnt sich daran, es ist nicht kalt.

Dort drüben, ich wage nicht hinzusehen, haben wir Stunden verbracht, glückliche. Beine werden so schnell, kein Platz mehr für Gedanken, nur noch für Laufen. Immer schneller, immer weiter. Stehen bleiben, umsehen, kein Gedanken weit und breit. Gefahr ist gebannt, keine Tränen mehr. Bis zum nächsten Mal.

Siehst du den Platz dort drüben? Ich meine, du musst genau hinsehen, vielleicht merkt man ja auch nichts. Ich weiß es nicht. Aber wenn du die Augen zusammenkneifst, kannst du vielleicht alles sehen. Oder warte, noch besser, ich erzähle es dir, dann musst du dich nicht anstrengen, dann muss nur ich leiden, und das ist nicht weiter schlimm. Genau an diesem Ort, den du beobachten solltest, ist es passiert. Vor einer Woche, in einer abgeschwächten Form eine Vollrauches. Seien wir mal ehrlich, es war furchtbar, jetzt, aber damals noch nicht. Es ist passiert, einsam, mehr oder weniger still, hoffentlich unbeobachtet, mit vielen Gewissensbissen, die ich unbedingt vertreiben wollte. Es war meine Idee nach Hause zu gehen, doch ich ging nicht zu mir. Der Abschied war ein halber Rauswurf, es machte mir nichts aus. Und damals, ist noch länger her, stritten wir, umgeben von hundert Menschen. Aber es war mir egal, ich wollte endlich alles sagen, und wurde, einmal mehr, nicht ernst genommen. Es folgten Beschwichtigungen. Und noch weiter zurückliegend ließ ich an einem Ort meine Freundin stehen, jaja, ich würde schon wieder kommen, sie solle sich keine Sorgen machen, wir würden bald wieder kommen. Ich kam nicht, ich ging und später tapste ich nach Hause, obwohl ich nicht wusste, wie ich gehen sollte. Hmm, ja, da gibt es ja noch eine Geschichte, oh, wie sind diese Reisen in die Vergangenheit doch spannend. Wir waren ganz weit fort von der Heimat, laute Musik war um uns herum, viele fremde Menschen in einer fast fremden Stadt. Ich wurde enttäuscht, aber es war mir egal, ich machte mir nichts daraus, dachte ich würde überreagieren, da war doch nichts. Die Nacht war kalt und einsam. Tags darauf hatte ich wieder so meine Probleme den richtigen Gang für den Heimweg zu finden, aber das machte doch nichts, war ja ein schöner Nachmittag, nur der Abend war nicht ganz so, wie er sein sollte. Zwei Tage zuvor waren wir an diesem speziellen Ort, an dem ich Wochen später vorbeilief, und ich holte jemanden ab. Oh, es war ein so schönes Wiedersehen, mit vielen Küssen, vielen Worten und noch ganz viel mehr Blicken. Ein wahrhaft schöner Abend, so müsste es immer sein, hab ich mir immer gedacht. Nur es war nicht immer so. Um genau zu sein, war es danach nie wieder so. Danach gab es diese ganz tollen Orte, an denen man ganz tolle Sachen praktizieren konnte, wobei es irgendwann nicht mehr auf das Wo ankam, sondern viel mehr auf die Möglichkeit. Und so laufe ich an den Orten vorbei, jetzt kennst du die Geschichte, du musst dir keine Mühe mehr geben, jetzt wo ich dir alles erklärt habe. Aber du musst mir versprechen, dass du es niemanden erzählst. Nur ich will diese Geschichte erzählen, eine Geschichte, die grausam war, und doch so offensichtlich vorausgesehen hätte werden können. Was solls, ich hab nie etwas gesehen, keine Wahrheit, keine Blicke, überhaupt nichts. Ich habe immer nur die Orte gesehen, und ich sehe sie auch jetzt noch, es hat sich nicht viel geändert, aber seien lügen wir uns nicht an, alles ist anders.

2. November 2008

Hassenswert

Es ist schwer seine Gedanken zu sammeln und anschließend zu ordnen, wenn das alles an einem Wochenende geschehen ist, das aus Schlafentzug, Nahrungsentzug und zu viel Alkohol bestand.

Fakt ist, dass nichts sicher ist und niemals sicher sein kann. Ich habe erlebt, wie jemand lügt ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie jemand eine Frau anlügt, während die andere dem Telefonat beiwohnt. Wie jemand versucht sich heraus zu reden, um sich eine Entscheidung zu bringen, um alle zu behalten.

Ich habe erlebt, wie jemand so tief sank, dass er zwei Frauen gleichzeitig braucht, weil ihm eine nicht genügt. Ich habe erlebt, wie jemand eine Frau küsst, während die Geliebte daneben steht. Und ich habe erlebt, wie sich dieser Mann danach als liebender und treuer Freund präsentierte, was er jedoch nie war und nie sein wird.

Ich habe also all diese Dinge erlebt, innerhalb von nur 48 Stunden und ich empfinde Abscheu. Abscheu vor demjenigen Menschen, der so tief sinken muss, damit er es aushält, damit er keine Skrupel mehr besitzt, damit er lügen kann ohne sich darüber Gedanken zu machen. Jemand, der über nichts nachdenkt, was in seinem Leben passiert. Und je mehr ich diesen Menschen bemitleide, desto mehr beginne ich ihn zu hassen. Zu hassen für seine Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen, ehrlich zu sein und Menschen fair zu behandeln.

15. Oktober 2008

Menschen ändern sich nie...

Da glaubt man, einen Menschen zu kennen, und sofort wird man eines Besseren belehrt. "Weißt du wen ich am Wochenende im Kino mit Y gesehen habe?" "Nein, sag!" "Den X." Im ersten Moment denkt man, dass kann nicht wahr sein, im nächsten Moment denkt man nur noch, das passt alles. Er war verhindert, nicht da. Und schon weiß man, was er an diesem Abend tatsächlich getan hat. Enttäuschung macht sich breit und im nächsten Moment ist da gar nicht mehr das verliebte Gefühl vom Vormittag. Blitzschnell legt man auf, um Mister X sofort darauf anzusprechen. Er ahnt von seinem Glück noch nichts, und schnell schießt man das neue gewonnene Wissen ins Gespräch ein. Ein betretens Schweigen gefolgt von einem verschüchterten Schweigen, dem ein überaus ratloses Schweigen folgt. Wie konnte sie das nur herausfinden? fragt sich Mann also. Aber wann weiß man schon alles. Also bohrt man fleißig nach, um doch noch die gewünschten Informationen zu bekommen. Der schlimmste Alptraum wird wahr und fünf Minuten später hat das böse doch tatsächlich ein Gesicht bekommen. Schluss- und Mittelbemerkungen sind eher zynisch gehalten, um irgendein anderes Gefühl zu zeigen ist man zu stolz. Momentan noch zumindest, denn sobald man auflegt ist es vorbei mit der Selbstbeherrschung und man fragt sich, wie man sich nur so täuschen konnte. Wie alles, was so richtig erschienen ist, im Grunde von Anfang an falsch war. Es nimmt ein tragisches Ende, ohne vorbei zu sein, denn noch ist das letzte Wort nicht gesprochen und das letzte Haar der Konkurrentin noch nicht gerumpft. Der Siegesgeist vom Anfang beginnt langsam zu schwinden, da man merkt, dass man eigentlich selbst die Verliererin ist. Auch wenn das nicht von Anfang an klar war.

11. Oktober 2008

Kein guter Tag

Die Sonne scheint, es ist, für diese Jahreszeit, verhältsnismäßig warm, doch in mir will sich kein wohliges Gefühl ausbreiten. Ich weiß, dass heute meine beste Freundin kommen wird, dass wir einen tollen Tag und eine tolle Nacht haben werden, aber ich habe Angst.

Es ist bereits fast eins und der, den ich liebe, hat immer noch keine Zeit gefunden mich anzurufen, wie immer eben. Meine Eifersucht steigt ins Unermessliche, was mindestens zur Hälfte auch vollkommen begründet ist. Wir haben diese Woche fast nicht miteinander geredet, die paar Minuten, in denen wir ein Telefon in der Hand hielten, kann man nicht wirklich zählen. Und doch freue ich mich auf heute Abend. Heute, da ich ihn hoffentlich wieder sehen werde.

Sie sagte zu mir, ich sollte nicht soviel nachdenken, aber ich habe soviel ungenützte Zeit, dass ich bald schon nichts anderes mehr tun kann, als an heute Abend zu denken. Ich würde so gerne verliebt und glücklich aussehen, und mir denken: arrr, bald gehören wir zusammen. In dieser Woche jedoch rückte dieses Bald wieder in weite Ferne, was meine Psyche nicht unbedingt aufbaut, zumal ich meinen letzten Fehltritt immer noch nicht ganz überwunden habe.

Die Vorstellung daran, dass alles wieder so enden könnte, wie bereits vor längerer Zeit, macht mich wahnsinnig. Der Gedanke daran, dass ich lange Zeit nicht mehr mit ihm reden könnte, weil da immer noch so viel zwischen uns steht, was nicht stehen darf, nimmt mir auch das letzte bisschen Kraft. Wie sollte ich denn jemals ohne diesen Menschen leben können? Nicht auf kurze Sicht gesehen, sondern langfristig? Was würde ich tun, wenn einer der liebsten Menschen aus meinem Leben treten würde? Ich würde es nicht aushalten.

Positiv denken....

18. September 2008

Stumm und tatenlos

Ich wünschte, es würden Worte über deine Lippen kommen, die meine Seele streicheln, die mich vergessen lassen, die mich tragen. Ich wünschte, ich könnte mich unendlich lange in deinen Armen wissen, die Augen schließen und träumen. Ich wünschte, du würdest an meiner Tür klopfen, mich überraschen. Ich wünschte, wir könnten uns hunderte Male zum ersten Mal treffen, um wieder dieses Leuchten in deinen Augen zu sehen. Ich wünschte, es gäbe keine Distanz mehr zwischen uns, wir könnten uns so nah sein. Ich wünschte, wir könnten Stunden miteinander sprechen, wissend, dass es noch so viel Ungesagtes gibt. Ich wünschte, wir würden uns in die Augen sehen und keine Worte mehr brauchen. Ich wünschte, du würdest mich so viel mehr Gefühle spüren lassen, um nie mehr zweifeln zu müssen, ob du mich liebst. Ich wünschte, die Tage mit dir wären endlos, um keine Abschiede ertragen zu müssen. Ich wünschte, wir wären leidenschaftlicher mit unseren Worten und Händen. Ich wünschte, ich könnte dir all das sagen, in der Hoffnung, es leichter zu machen.

Und es dreht sich doch

Betäubt, benebelt
Völlig weggetreten
In einer fernen Welt
Völlig fremd
Ganz anders

Fremde Bewegungen
Wörter, die nicht aus meinem Mund kommen
Laute, die nicht von mir stammen
Erdrückendes Gefängnis

Weggesperrt im eigenen Kopf
Ich verliere den Verstand
Nichts ergibt noch Sinn
Die Stunden vergehen kaum

Verdrehte Augen
Starre Blicke
Nichts ist so wie immer
Ich ertrinke in meinen Gedanken

Immer weiter
Bis kein Vorankommen mehr möglich ist
Alles bricht in sich zusammen
Nichts ist noch wichtig
Ich liege am Boden
Denke an nichts mehr

Wortlos

Bei dir sein
Nicht mehr und nicht weniger
Mich in deinen Armen wissen
Mich verlieren
Alles vergessen, was Bedeutung hat
Wenn ich in deine Augen sehe

Von Dingen träumen
Die weitab einer Realität existieren
Endlich ankommen
Wieder bei dir sein
Ein flüchtiges Lächeln
Die Freude unterdrücken und verbergen

Gute Worte verlieren sich in Gedanken
Nichts davon dringt an unsere Ohren
Zwei kalte Körper, die versuchen sich zu wärmen

Eine rohe Beziehung als Basis
Wenn sie doch nicht roh bliebe
Ich will in deine Augen sehen
Mich verstanden wissen
Gute Worte hören
Spüren, dass du mich liebst

Ich will an nicht anderes mehr denken
Mich in der Endlichkeit deiner Liebe verlieren
Endlich wieder
Bei dir sein

28. August 2008

Wo wir gerade bei Angst sind...

In einer Phase, wo man einfach alles schlecht reden muss, was eigentlich nicht schlecht ist, muss einfach alles aus.

All die Angst, sei es vor dem Ungewissen, oder vor dem Vergangenen.

Ich komme mir gerade ziemlich verlassen vor. Das sind wieder die typischen Momente, in denen man jeden, den man kennt angerufen hat und entweder niemand Zeit hat oder eben gar nichts erst abnimmt. "Kann ich dich später anrufen, ist gerade ganz schlecht." Aus später wird dann meistens auch nichts, weil später eben zu spät war um sich noch mit der Freundin rumzuschlagen.

Ich hasse solche Momente, da es sie in letzter Zeit für meinen Geschmack viel zu oft gibt. Nichts zu tun zu haben ist grausam!

Gerade denke ich darüber nach, wann ich das letzte Mal richtig geweint habe, und das ist wohl schon einige Zeit her. Ich denke irgendwann im Juli sind ein paar Tränen geflossen, als ich um 6 Uhr morgens ein Tief hatte und durch eine Stadt geirrt bin, in der um diese Uhrzeit absolut kein Leben war. Aber seitdem nichts mehr. Seitdem ist auch nichts vorgefallen, was mich dazu veranlasst hätte, aber heute, heute ist so ein Tag, an dem alles und doch nichts scheiße ist.

Nun warte ich auf den Anruf eines Bekannten, um zu wissen, ob ich heute noch irgendetwas machen werde und ich habe das Gefühl, dass daraus wieder nichts wird. Morgen ist Freitag. Morgen habe ich genug zu tun, oder auch nicht, aber etwas zumindest. Am Samstag.....Ich will nicht an Samstag denken, das macht nichts besser. Da fallen mir spontan ein paar Worte ein: Kälte, endlose Nacht, viel zu kurzes Wochenende zu zweit (wenn überhaupt etwas in der Richtung traute Zweisamkeit zur Verfügung steht), ein grausamer Morgen, wenn verkatert, sonst ein grausamer Morgen weil es viel zu kalt war. Und wahrscheinlich werd ich auch nicht bis in der Früh dabei sein, weil meine Mutter sich zu gern an Gesetze hält, die solches Handeln verbieten.

Ein Tag wie jeder andere

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Tage werden wieder kälter, die Nächte sowieso, was mir Sorgen bereitet. Ich wollte diesen Sommer nutzen, habe diese zwei Monate herbeigesehnt, wollte soviel machen. Und nun, nur noch eine Woche frei und ich kann ein Resume ziehen: Ich war unterwegs, die ersten drei Wochen waren toll, wir hatten alle ziemlich viel Spaß miteinander.

5 Tage Deutschland. Wieder mit ein paar Stolpersteinen, mit etwas Ärger und hin und wieder viel Geschrei von meist meiner Seite. Nach diesen 5 Tagen war ich froh, sie alle mal eine Zeit lang nicht mehr sehen zu müssen.

3 Wochen arbeiten, nichts tun, während der Arbeit schlafen. War aber ziemlich witzig, da ich dieses Jahr menschliche Arbeitskolleginnen hatte. Am Wochenende wieder ständig unterwegs. Meistens war ich samstags noch so fertig vom Freitag, dass ich zu nichts fähig war und um 10 Uhr schlafen ging. Wir waren auch nicht oft weg, meistens zu Hause.

Nach diesen 3 Wochen, weitere drei. Die Wochenende haben gleich ausgesehen: Freitag Vollgas, Samstag voll fertig. Was soll's.

Es war toll, es war lustig. Ich bin diejenige, die gerade einen moralischen hat, was in Letzter Zeit nicht oft vorkam. Wie dieses Wochenende wird, weiß ich nicht. Ich denke, am Freitag wieder lustig, am Samstag eher ermüdend. Für Samstag hat niemand einen Plan, außer Eisenerz. Ich hoffe, dass nichts passiert, was nicht passieren soll.

Und dann, in einer Woche, fängt die Schule wieder an. Irgendwie bin ich froh endlich wieder etwas zu tun zu haben und nicht mehr stundenlang vor dem PC zu sitzen und mich zu langweilen, auf der anderen Seite, könnten sie wegen dem Sommerticket für den Zug ruhig noch länger dauern. Ehrlich gesagt habe ich einfach nur Angst davor, wegen dem Zug fahren für sonst nichts mehr Geld zu haben. Typische Fernbeziehung. Jetzt wirds beschissen. So oder so, auch wenn ich das nicht sagen wollte....

22. Mai 2008

Mit jedem Tag komme ich der Wahrheit näher

Wieviel ist geblieben, von dem, was ich mir einst als das große Wunder, als die große Hoffnung erträumt hatte. Wie glücklich ich mit meinem Leben war und wie großen Schmerz es mir heute bereitet daran zu denken. Ich fühle mich bis in mein tiefstes Ineeres verletzt und leer, verstoßen, aber genauso gebraucht und eingetauscht. Menschen, mit denen ich gerne gesprochen hätte, sind nun nicht mehr da. Die Leere droht über meinem Haupt erzustürzen und mich zu erdrücken. Oh, wie sich die Tage aneinanderreihen und nicht bereit sind zu enden. Wie das Gefühl der Ohnmacht und der Betäubung sich weigert zu gehen. Wieviel hat sich verändert von dem ersten Tage an. Wie schwer es ist, diese Veränderungen hinzunehmen. Mit jedem Tag komme ich der Wahrheit ein Stück näher. Irgendwann werde ich vermutlich am Boden liegen, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben und schreien. Irgendwann, wenn ich die Wahrheit erfahren habe.

18. Mai 2008

Tränenleer

Weggetreten und ausgelaugt

Auf der Strecke geblieben

Ratlos und unwissend

Mit einem Glanz in den Augen

Zittrige Bewegungen

Nach der Ohnmacht dann der Schmerz

Nichts ist mehr so wie es war

Ich fühle mich verlassen, einsam

Bald tränenleer

Gedanken, die sich im Kreis drehen

Sie finden keinen Anfang und kein Ende

Es gibt keine Lösung und auch keinen Ausweg

Menschen zum Mittelpunkt erkoren

Für einen Moment überwiegt die Wut

Ehe alles erneut aufreißt

Es gibt keinen leichten Weg

Ertrinke in mir

Augenblicke des Friedens

Bis der Sturm erneut wütet

Ein Schrei dringt nach außen

Stille wird zur Qual

Hoffnung macht der Angst Platz

Das Lächeln weicht den Tränen

Ich will mehr als das

Was, wenn es kein weißes Pferd gibt?

Vergebliches Warten

Das kein Warten sein darf

Liebe allein reicht nie

Eine Linderung ist weit entfernt

Weggetreten und ausgelaugt

Auf der Strecke geblieben

Immer wieder aufgesammelt

Rastlos und hilflos

Mit zu vielen Tränen im Gesicht

2. Mai 2008

WMC-Votings

In ermangelung an ernsthaften Umfragen, bzw. Themen, die von irgendeinem Wert wären, nimmt man sich, da es ja ohnehin so langweilig ist, eben mal ein Thema, das vor Überlegungskraft und Intelligenz nur so strotzt. Dabei heraus kommen meistens Fragen wie: "Habe ich mit meinem Exfreund gut zusammen gepasst?", "Soll ich mir die Haare schwarz färben?", "Wie findets ihr mich?", "Wer is da coolste aus da Klasse soundso (buama nadirli)". Wobei alleine die Frage schon die amüsantesten Rechtschreibfehler beinhaltet, die meistens auch noch gewollt sind. Jaja, bald kann man von einer neuen Jugendsprache sprechen, in der es vor Sternchen und Kirschen nur so funkelt und schmatzt. Ernsthafte Themen verschwinden dabei, WMC bietet außerhalb des Forums ohnehin keine Plattform ernsthaft zu sein. Die User müssen das natürlich mit ihrer "Natürlichkeit" unterstreichen.

Es heißt ja, dass jede Jugendgeneration ihren Freiraum braucht um sich auszutoben, da sie im Alter meistens ohnehin das Verhalten der ehemals verhassten Eltern annimmt. Aber ich könnte mich an keine Jugendgeneration erinnern, die so oberflächlich und stupide war, wie die unsere. Ich denke jede hatte ihre Träume von einer anderen Realität, von dem Frieden, den es nicht gab und von all den anderen Dingen. Aber wovon träumt unsere Jugend? Und wofür setzt sie sich ein?

29. April 2008

Rebellion Festival in Wien

Es ist Samstag, 6 Uhr früh, also viel zu früh um aufzustehen, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Zwei Stunden später warte ich bereits sehnsüchtig vor dem Haus, dass ich abgeholt werde, aber irgendjemand braucht wieder zu lange. Was in Leoben zur Folge hatte, dass wir den Zug verpassten. Also warteten wir eine Stunde am Bahnhof, aber wir hatten Bier und Fahrkarten. Die Zugfahrt war recht lustig, zumindest die ersten anderhalb Stunden. Danach war ich müde vom Bier und von Wiener Neustadt nach Wien Süd dauerte es einfach zu lange. Und ganz plötzlich waren wir dann da!

Wir trennten uns, da Stefan und ich erstmal die Herberge suchen mussten, die anderen fuhren schon zur Arena. Ich stellte meine Intelligenz unter Beweis, und fuhr statt einer Station, wie angegeben, zwei. Natürlich waren wir dann dort, wo wir nicht sein sollten und wir mussten wieder zurück gehen. Das Grüne Haus fanden wir auch relativ schnell, das Zimmer war billiger als angenommen und wir konnten unsere Sachen deponieren. Ein Zweierzimmer war es noch dazu auch noch, sehr gemütlich.

Der Weg zur Arena gestaltete sich als Belastungsprobe für unsere Nerven, da wir uns die meiste Zeit nur angeschrien haben. (Meistens hab ich geschrien) Wir sind dann in die nächste S-Bahn Richtung Wien Mitte und von dort war alles einfach. Ich kannte den Weg, es liefen uns genug Gestalten über den Weg, die rein optisch gesehen, den gleichen Weg einschlugen mussten. Und dann endlich waren wir da, ich war glücklich. Zumindest so lange, bis ich die Schlange sah, die wirklich ziemlich monströs war. Nach einer Viertel Stunde waren wir drin. Wir machten uns noch nicht auf die Suche nach den anderen, irgendwann würden wir uns sowieso über den Weg laufen. Kurz rein zu Frontkick, die nicht wirklich das waren, was sie sein wollten/sollten. Der Sänger sah von allen Sängern am komischten aus, vielleicht lag es auch nur daran, dass sein Stil eher auf Emo schließen ließ, als auf Streetpunk. Schnell Getränk holen und raus zu Texes Terri Bomb, die One Hit Wonder bereits sehr früh zum Besten gab. Für ihre 46 Jahre gab sie ordentlich Gas und war wohl auch die Erste an diesem Tag, die von der Bühne sprang und sich im Heu wälzte, trotzdem noch sang und mit den Leuten um sie herum ihre eigene kleine Party feierte. Die Bühnenarbeiter waren anscheinend von ihrer Aktion etwas weniger begeistert.

Ich kam leider nicht mir die Towerblock oder die Eastside Boys anzusehen, obwohl ich doch gern gewusst hätte, ob die was drauf haben. Direkt nach Texas Terri Bomb kamen Goldblade, für die ich mich weniger begeistern konnte. Zuviel gute Laune Musik für meinen Geschmack, obwohl der Sänger eine coole Show hatte. Die Bühne war im Grund vor der Bühne, aber dennoch hinter der Absperrung, die Stimmung in den vordersten Reihen war grandios. Die nächste Band war Discipline, zumindest dachten das alle. Es wunderte sich zwar jeder, dass seine Stimme anders klang und dass sie keine Discipline-Lieder spielten. Erst als die richtigen Discipline Typen auf der Bühne standen bemerkten alle, dass es eine kleine Änderung gegeben hatte. Vorhin spielten also Peter and The Test Tube Babies. So gut, alles wieder klar, Discipline legten los, ein Hit nach dem anderen, ich hatte ein Nahtoderlebnis, dass mich die ersten Reihen für die nächsten Stunden meiden ließ, also alles war super. Aus irgendeinem Grund, ich glaube, weil Julia und ich uns etwas umschauten, sah ich von Neville Staple nur die letzten paar Lieder. Der Tag war schon fast vorbei, die Bühne wurde Cock SParrer gerecht umgebaut und nun begann die richtige Party. Es waren viele Leute da, ich schätze 2000, alles war vollgestopft. Und dann kamen sie auf die Bühne, begannen mit Riot Squad und in so manchen Augen war die ein oder andere Träne zu erkennen. Sie spielten auch ein paar neue, Sussed war leider nicht dabei, eher die neuen Lieder, die ich nicht mochte und eben die alten Klassiker. Sie gingen von der Bühne, ließen die Menge schreien und kamen dann wieder, spielten irgendwas und danach Runnin' Riot, wobei wieder jeder durchdrehte. Nach ein paar weiteren Liedern gingen sie wieder, die Menge schrie wieder, stimmte nun endlich England Belongs To Me an, und sie kamen zurück, machten aus 3 Refrains 5, und verschwanden dann endgültig von der Bühne. Jedoch hatten sie ein tolles Gefühl im Publikum hinterlassen.

Wir sahen uns noch Deadline an, und fuhren dann gegen 12 Uhr zurück zur Herberge, meine Beine waren tot, nicht mehr und nicht weniger. Die Nacht war anstrengend und nur mäßig erholsam.

Der Sonntag begann mit einem vorgezogenen Mittagessen bei MacDonalds und der Frage "in welche Richtung"?! Kurz überlegten wir, ob wir dem Prater auch noch einen Besuch abstatten sollten, verlegten dieses Vorhaben aber in die Ferien. Wir kamen am Vienna City Marathon vorbei, sahen einige Teilnehmer in der U-Bahn durch Wien düsen, und kamen viel zu Früh in der Arena an. Eine halbe Stunde Schatten, um dann wieder von der Hitze erschlagen zu werden. Es war ein toller Tag! Exposed war die erste Band, die wir uns ansahen. Danach kamen Sonic Boom Six, die lustig waren, aber nicht meinen Geschmack trafen. Los Fastidios waren eine Qual, dann shoppen. Ich war überglücklich als ich mein 4Skins und Janitors T-Shirt in Händen hielt, dass ich mir mit schlechtem Englisch ergattert hatte. Endlich waren Argy Bargy an der Reihe, sie waren extrem gut. Viele gute Sachen, ich hab jedoch nie rausgefunden, ob es eine zweite CD gab, und wo sie erhältlich war, abgesehen davon hatte ich mein Geld ohnehin schon verbraten. MDC, deren Plakat mich an Discharge erinnerte, von denen ich gehofft hatte, dass sie gut wären, waren nur laut, aber mehr auch nicht. Nach ihnen sind wir zum Südbahnhof, kurze Essenspause, und rein in den Zug. Zweieinhalb unendlich lange Stunden später waren wir in Bruck, von wo wir mit dem Schienenersatz den Weg nach Leoben fanden, wo wir auf meinen Vater trafen, der uns drei recht flott nach Eisenerz brachte.

Ein tolles Wochenende!

25. April 2008

Schönheit

Wie schön ein Abend sein kann, obwohl er doch auch so leer ist. Die Vögel zwitschern, es riecht nach Regen, keine Menschen in Sicht. Je weiter man geht, desto mehr spürt man die Schönheit, auch diese Stadt kann schön sein. Und ich erkenne, wie sehr ich es geliebt habe, an diesem Punkt zu stehen. Wie oft ich da oben stand und auf die Häuser unter mir blickte, wie erhaben ich mich gefühlt habe, wie unverwundbar. Genauso war es jetzt auch, vielleicht ist das das Stück Kindheit, das ich vermisst habe. Das Schöne zu sehen.

21. April 2008

Vorfreude und Urlaubserinnerungen

Die Vorfreude steigt ins Unermessliche, genauso groß ist jedoch auch die Angst vor dem, was man nicht planen kann. "Alles, was schief gehen kann, wird schiefgehen." Ja, diese Aussage traf voriges Jahr zu, als wir am Campingplatz, 20 Stunden entfernt von zu Hause bemerkten, dass wir kein Innenzelt hatten. Ich bin schon gespannt, ob die wichtigsten Dinge wenigstens geregelt sind. Ich weiß zwar immer noch nicht, ob wir jetzt im selben Zimmer schlafen, oder in zwei verschiedenen, ob mit der Reservierung auch alles hinhaut, oder ob ich mal wieder etwas verbockt habe. Wenn etwas so weit in der Zukunft liegt, kommt man nicht umhin alles genau durchplanen zu wollen. Vor allem nicht, wenn das in Fleisch und Blut übergegangen ist. An dieser Stelle: Danke Mama!!

Eine richtig spontane Reise wär ja mal eine Idee, wo man nicht einmal einen Tag Zeit hat über irgendetwas nachzudenken. Da geht man zum Kartenschalter, kauft sich eine Karte, schnappt sich den nächstbesten Freund, mit dem man ein paar Tage bzw. zwei Wochen verbringen kann, ohne komplett durchzudrehen und schon sitzt man im nächsten Zug. Egal wohin, Karte gilt ja für ganz Europa. Sowas wär ja mal was. Solange man genügend Geld am Konto hat, genügend Urlaub zur Verfügung steht bzw. die Ferialpraxis nicht gerade in diesem Zeitraum stattfindet, steht dem ja nichts im Wege, außer Mama weigert sich ja zu sagen. Nette Vorstellung, ist ja nicht einmal sehr weit hergeholt.

Ich erinnere mich noch daran, als ich meine Mutter gefragt habe, ob ich nicht 1 Monat lang quer durch Europa reisen dürfte. Am Anfang war das rein utopisch, ich dachte nie, dass sie ja sagen würde. Überraschenderweise sagte jedoch mein Vater ja, also hatte ich 22 Tage rausgeboxt. Ich wusste zwar nie, mit welchem Geld ich reisen sollte, aber das war noch immer ziemlich egal und im Endeffekt ist die Reise auch nicht zu Stande gekommen. Ich war dann eben mit zwei Freunden in Norddeutschland, was am Anfang auch sehr utopisch gewirtkt hat.

19. April 2008

Reden

Mit manchen Menschen kann man nicht mehr reden. Man konnte es vorher nicht und man kann es auch dann nicht, wenn alles in Trümmern vor einem liegt. Ein Jahr später denkt man wieder daran, und dass so vieles anders sein könnte, wenn so vieles anders gekommen wäre. Aber es ist es nicht. Leider, Gott sei Dank, was auch immer.

Reden ist so wichtig, machmal kann man es auch nicht, wenn man mitten drin steckt. Manchmal bekommt man keine Luft, und es schnürt einem den Brustkorb zu, wenn man nur daran denkt etwas auszusprechen. Darum tut man es nicht. Man lebt still sein Leben weiter, so wie vorher, so wie danach, so wie immer eben. Dabei bereut man so viele Dinge, denkt immer wieder daran, nicht nur manchmal, denn das wäre gelogen. Aber es ist so, man kann nichts mehr ändern, alles ist fort, vielleicht ist es gut so. Heute haben sich viele Dinge zum Guten gewendet. Wenn es so bleibt, kann man glücklich werden, wenn man es nicht so ist.

27. Februar 2008

Von Ungeheuern und Fabelwesen

Als er es mir erzählte spürte ich ganz deutlich wieder dieses Gefühl als ob ich um etwas betrogen worden wäre. Ich spürte die Eifersucht wieder in mir aufkeimen. Am liebsten hätte ich ihn sofort aus der Leitung geworfen und dann gewartet und gehofft, dass mein Handy klingelt, und er es ist. Aber ich hab nicht aufgelegt, also ist nichts von all dem passiert. Vielleicht hätte ich auch sie angerufen, mich über diese Kleinigkeiten beklagt und dabei versucht, dass Wort „Arschloch“ aus meinem Wortschatz zu verbannen. Sie habe ich auch nicht angerufen. Ich blieb tapfer dran, hörte mir das Dröhnen im Hintergrund an, das eigentlich Musik sein sollte und wartete darauf, dass er irgendetwas Nettes sagte. Aber da kam nichts, also sagte ich auch nichts. In dem Moment fühlte ich mich wie eine kleine 5-jährige, der gesagt wird, dass sie bei der Oma bleiben muss, weil Mama und Papa zu einem Rockkonzert gehen. Mein Benehmen war dementsprechend: ich redete nichts mehr, hörte mir weiter das Rauschen der Leitung an und hoffte, dass alles bald vorbei ist. Er redete irgendetwas von nächster Woche. Dann hielt er mir, wie so oft, vor, dass ich nicht zuhöre und den wichtigsten Teil verpasst hätte. Wie ich diesen Satz hasse, denn anstatt es eben noch mal zu sagen, benimmt er sich wie ein kleiner Ritter, der versucht den bösen Drachen zu zähmen. Ich wollte mit ihm streiten, ihn anschreien. Dabei kreiste nur ein Gedanken in meinem Kopf herum: Mach doch was du willst, aber mach es allein! Nun bin ich froh, dass ich es nicht gesagt habe.

9. Februar 2008

Stress

Wie lange ist es her, seitdem ich das letzte Mal irgendetwas geschrieben habe und sei es nur eine stupide Deutschaufgabe.....lang, lang muss es her sein.

Die letzten Wochen, vielleicht könnte man sagen, die letzten zwei Monate waren anstrengend aber langweilig. In der Schule wurde ich einmal gefragt, was Stressfaktoren für mich seien. Ich antworte darauf, nicht wie jeder andere, dass es deutlich mehr Stress auslöst, wenn ich weiß, dass ich meine Eltern um irgendetwas bitten muss, als wenn ich weiß, dass ich gleich eine Schularbeit schreibe und dafür nicht gelernt habe. Meine Lehrerin sah erstaunt aus.

Das mit dem Stress war schon immer so.

17. Dezember 2007

Körperkult


Frauen mit Tattoos (hrhrhrhr). Für mich gibt es nicht viele Dinge, die schöner zu betrachten sind als Tättowierungen auf Frauenkörpern. Meine Mutter würde es als unästhetisch bezeichnen, viele andere wohl auch. Aber es ist schlichtweg Körperkult, nicht mehr und nicht weniger. Einige sind fasziniert, die anderen stößt es ab.

Momente

In solchen Momenten kommt einem nichts mehr klar vor, weil alles klare, was man gerade gesehen hat wieder zu einem wirren Haufen Matsch verschwimmt, sich zerrinnt. Und man will es auf die Wände schmieren und auf seinen Körper, will jedes einzelne Wort aufschreiben, damit man es nicht wieder vergisst, aber genau wenn man den Stift in die Hand nimmt und anfangen will zu schreiben, ist da bloß völlige Leere im Kopf.

Was übrig bleibt

Du bewegst dich hin und her
Ein Schritt nach vor, ein Schritt zurück
Doch du bleibst auf der Stelle steh’n
Und wartest was passiert

Abgebrannt in einer Ecke liegend
Betrachtest du das Bild in deinen Händen
Kannst es nicht ansehen
Willst schreien

Du schwörst auf die Stille
Um deine Gedanken zu ordnen
Um dem Wirrwarr zu entfliehen
Du fühlst dich so leer

Ihr sitzt hier, zu zweit
Noch nie hast du dich so einsam gefühlt
So dicht nebeneinander, fest umklammert
Und doch allein

Du hast so sehr geliebt
In diesem Moment, an diesem Tag
Für nichts auf der Welt wolltest du los lassen
Nun zerrst du von diesem Augenblick

Alle Hoffnungen scheinen zerstört
All die Liebe nicht erwidert
Nur der Schmerz und die Angst zeigen dir
Wie sehr du empfindest

Zeile um Zeile
Hast du geschrieben
Wie wahr sie schienen
Wie sehr hast du geliebt

Ein Vergehen, doch keine Einsicht
Keine Entschuldigung drang an deine Ohren
Du bist nicht taub und auch nicht stumm
Ein Weg, der sich langsam teilt

Ein Moment, der endlos schien
Ein Tag, so wunderbar und rein
Dieses Gefühl der Vollkommenheit
Fortgerissen, doch von wem

Abgebrannt

Nur ein Moment ist geblieben
Der langsam verwischt
Die Erinnerung zerrinnt
Und alles, was bleibt
Ist der Gedanke an eine schöne Zeit

Es ist vorbei und liegt lange Zeit zurück
Zwei Menschen, die sich gefunden und verloren haben
Das Gefühl der Freiheit
Das jeder im Herzen trug

Ein Abbild in meinem Gedächtnis
Nicht mehr ist geblieben
Der Schmerz hat sich verabschiedet
Mit einem Lächeln auf den Lippen

Ich blicke zurück
In eine fremde Zeit
Eindrücke verblassen
Meine Furcht ist zu groß

Die Musik, diese geliebte Musik
Wenn nichts mehr bleibt
Und selbst die Erinnerung mich verlässt
Wird sie mir zeigen, wie es war
Wir mich an Orte führen, zu denen ich nicht zurück kehre

3. Dezember 2007

Ein Schrei durchbricht die Stille

Ein Schrei bricht die Stille. Man hört es. Man muss es hören. Ja, ich denke, dass man es sogar drinnen noch hören kann. Ganz drinnen, wenn es sein muss. Und es muss sein, das weiß ich. Es wird nicht still, weder äußerlich noch innerlich. Niemand hört es. Es ist laut, der Schrei war lauter, doch niemand scheint ihn gehört zu haben. Ich blicke um mich und sehe vergnügte Gesichter, sehe betrunkene Gestalten und wutverzogene Fratzen. Aber kein Erstaunen in ihren Blicken, kein überraschter Ausdruck. Und da, noch ein Schrei. Wieder schaut niemand auf. Jeder in den Tiefen des Gesprächs versunken. Ich fühle mich gerädert, unfähig etwas zu sagen, denn ich weiß, dass ich hier nicht bleiben will. Nicht an diesem Ort, an dem sich stumme, blinde und taube Menschen vergnügen. Ich will gehen, doch jemand hält mich fest. Ich drehe mich um, doch da ist niemand hinter mir. Es ist eigenartig. Ein Schrei dringt aus meinem Mund, ich sinke zu Boden, doch niemand scheint es zu bemerken.

Wünsche und Empfindungen

Was tut man, wenn das Verlangen mitten auf der Straße zu sitzen und aus Leibeskräften zu schreien immer größer wird?

Wenn es so stark ist, dass es manchmal jede andere Empfindung auszublenden scheint.

Wenn es das einzige ist, was man in einem Moment der Verzweiflung zu fühlen bereit ist.

Hinaus laufen, stürzen und schreien. So lange bis es weh tut. So lange, bis man von jenen Menschen gehört wird, die es hören müssen. Weil man sich wünscht, dass sie hinauslaufen, sich niederknien und dich in den Arm nehmen, sagen, dass alles wieder gut wird, auch wenn wir wissen, dass es nicht so ist.

Das ist mein Wunsch!

18. November 2007

Ian McEwan - Abbitte



Eine Zusammenfassung dieses genialen Werkes wäre sinnlos und bloße Zeitverschwendung. Würde sie dem Stil dieses Buches niemals gerecht werden. Es ist die Art und Weise wie Ian McEwan Gedanken es schafft Gedanken und Gefühle in Worten wiederzugeben, sie fasziniert. Auch wenn der Anfang etwas langatmig ist, und es seine Zeit dauert, bis man sich eingelesen hat und die Gedankenwelt der Charaktere nachvollziehen kann, die so verworren ist, wird der Roman spannend. Der zweite und dritte Teil lässt uns Einblicke in die Ansichten und Erfahrungen der Hauptpersonen nehmen. Man verurteilt sie, klagt sie an, und doch wird sie nie vor Gericht stehen.
Das Ende der Geschichte ist ungewiss und je weiter man in diese Welt eingedrungen ist, umso verwirrter ist man nach jedem Kapitel, weil es Ian McEwan gelingt uns immer wieder zu überraschen, wenn wir denken, wir wüssten wie es weitergeht. Dieses Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman, um am Ende mit verweinten Augen dazusitzen und die Toten zu betrauern.

9. November 2007

Das Gewitter

Der Himmel war erfüllt von den Lichtern, die von dem Gewitter herrührten. Überall war Donnergrollen zu hören. Eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft.
Ich rannte die Straßen entlang, drehte meinen Kopf ängstlich zurück, um zu sehen ob diese Hand, die ich in meinem Nacken spürte bloß Teil meiner grausamen Phantasie war. Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Angst. Die Häuser kamen mir allesamt nicht bekannt vor. Wie lange ich schon lief wusste ich nicht. Der Himmel leuchtet wieder auf, ich sah nach oben und kurz darauf ertönte ein ohrenbetäubendes Grollen. Noch nie hatte ich so ein Gewitter erlebt. Ich wich knapp einer kaputten Laterne aus und rannte weiter die Straße entlang und dachte dabei an das was geschehen war. Ein weiterer Blitz ließ den Nachthimmel aufleuchten. Vor mir lag der Leopoldplatz, das wusste ich, weil ich vor Monaten hier auf die Nachtlinie gewartet hatte. Ein Mann hatte mich angesprochen und ich hatte nicht gewusste, was ich von ihm halten sollte. Hier war niemand zu sehen. Es brannten keine Lichter in den Restaurants am Rand des Platzes, er lag da wie ausgestorben. Hier war niemand der mir helfen konnte.
Ich lief weiter, immer noch erfüllt von Scham und Furcht, die mich nicht loszulassen schienen. Im Schatten einer Straßenlaterne sah ich Umrisse, die, je näher ich kam, deutlich menschliche Formen annahm. Es war ein Mann, der einzige Mensch, der um diese Zeit noch nicht zu Hause war. Ich wollte meine Schritte verlangsamen um ihn nicht zu verschrecken, aber meine Beine gehorchten nicht, ich lief direkt auf ihn zu. Er rührte sich nicht. Als uns nur noch wenige Schritte trennten, begann ich zu schreien, wie ich noch nie in meinem Leben geschrieen habe. Er stürzte auf mich zu und ich brach ihn seinen Armen zusammen.

Als ich die Augen aufschlug fand ich mich in einem durchdringend weißen Raum wieder. Die Wände waren kahl und an der Decke hing eine Glühbirne in ihrer Fassung. Es gab ein kleines Fenster, rechts von mir, das, wie ich erkannte, vergittert war. Ich drehte meinen Kopf in die andere Richtung, wo ich eine Tür vermutete. Sie war weiß, genauso wie die Wände, und unscheinbar. Ich spürte ein merkwürdiges Kribbeln auf meiner Stirn und wollte meine Hand heben um zu sehen, was es sein könnte, doch ich konnte sie nicht bewegen. Die andere auch nicht. Ich war an das Bett festgebunden. Noch immer wusste ich nicht wo ich war. Angst durchflutete meinen Körper als ich feststellte, dass auch meine Beine nicht zu bewegen waren. Mein Atem wurde schneller, ich musste hier raus, doch ich wusste nicht wie. Verzweifelt drehte ich mich wieder nach links, doch da war nichts. Mein Atem wurde immer schneller, die Gedanken kreisten und verloren sich sogleich wieder. Die Tür öffnete sich und ein Mann trat ein. Er zog den Besucherstuhl zum Bett und setzte sich. Ich starrte ihn an, mein Atem hatte sich noch immer nicht beruhigt.
„Wissen Sie, wo Sie sich befinden?“ Ich schüttelte den Kopf.
„Wissen Sie, was gestern Abend passiert ist?“ Ich nickte und starrte ihn weiter an.
„Mein Name ist Doktor Hellmssund und ich bin der Leiter der Jugendstation dieser Klinik.“
Er machte eine Pause bevor er weiter sprach.
„Sie befinden sich in einer Psychiatrischen Klinik.“
Er machte erneut eine Pause.
„Sie sind gestern Abend zusammengebrochen. Der Bluttest ergab, dass sie keinen Alkohol im Blut hatten, also war der Polizei völlig unklar was Ihr verstörtes Verhalten ausgelöst hatte. Also wurden Sie hierher gebracht.“
Ich gab ein leises Stöhnen von mir, dann schloss ich kurz die Augen. Die Bilder waren wieder da. Ich sah mich vor meiner Flucht.
„Bisher sind Sie namenlos, da Sie keinen Ausweis bei sich hatten. Es gab auch keine Vermisstenanzeige…“
„Ich weiß wer ich bin!“, unterbrach ich ihn.
„Könnten Sie mir bitte Ihren vollständigen Namen sagen?“
„Henrietta, Henrietta Merl.“
Ich war wie gelähmt als die Tür aufging und ein weiterer Mann eintrat. Es war der Mann von gestern Abend, der, dem ich in die Arme gefallen war.
„Nun, Frau Merl. Herr Köpper wollte warten bis Sie aufwachen.“
„Das ist…“ Meine Stimme brach. Ich konnte den Satz nicht beenden. Jetzt, wo es hell war, konnte ich erkennen wer es war, den ich gestern Nacht als meinen Retter betrachtet hatte. Es war der Mann, vor dem ich geflohen war. Angst machte sich breit. Der Doktor im Kittel schien dies nicht zu merken, er drehte sich um und ging.
„Bitte bleiben Sie hier, Doktor. Wäre es möglich wenn ich Herrn Kö-pper erst später sprechen könnte?“
„Natürlich, wenn Sie sich nicht besonders fühlen.“ Er wandte sich an den vermeintlichen Herrn Köpper und bedeutete ihm zu gehen. Er setzte ein gespieltes väterliches Lächeln auf, öffnete die Tür und verließ den Raum. Der Doktor wandte sich ebenfalls wieder zum Gehen.
„Bitte Herr Doktor, bleiben Sie hier.“ Er drehte sich zu mir um und sah mich fragend an.
„Haben Sie mir etwas zu erzählen?“ Ich sah ihn an und antwortete: „Ja!“

31. Oktober 2007

Rebellion 2008

Was für eine Vorfreude da aufkommen will, wenn ich nur daran denke. Nein, an den überaus komplizierten Kartenkauf möchte ich lieber nicht denken, noch ist es ein bisschen zu früh für mich, mich mit Kreditkarten und Schecks herumzuschlagen.

Was für ein Tag, was für Tage werden das. Ich denke, da gibt es viele, die mir zustimmen werden.
Nur das mit Samstag und Sonntag ist etwas schwierig, da wird es wohl nötig sein, ein paar Stunden mehr als üblich der Schule fern zu bleiben, da wir im April sicher keine Ferien haben werden. Das würde die Sache (fast) perfekt machen, aber perfekt ist an dieser Idee noch gar nichts. Es ist noch eine Vision, eine fixe Idee, die aber realistischer als die vom Vorjahr wirkt. Bleibt nur zu hoffen, dass meine Eltern das ähnlich sehen und wegen der Großstadt nicht allzu viel Aufstand machen bzw. dass sie sich von meiner Idee überzeugen lassen, total totgefahren und vollkommen übermüdet in die Schule zu gehen und dann doch noch irgendwie mit letzter Kraft am Turnunterricht teilzunehmen.

24. Oktober 2007

Tragikkomödie

Wie tragisch dieser Anblick und dieses "sich gegenseitig anhören" doch sein kann. Stures Vortragen, ein beschissener Lehrplan, der uns auf die Arbeit im Büro des großen Wirtschafsbosses vorbereiten soll. Ich würde jetzt zu gerne das Klischee aufgreifen, dass diesem Gedanken, eine Sekretärin zu sein, nachfolgt, aber lieber nicht, nicht heute, nicht jetzt.
Wie traurig dieser Anblick doch sein kann, einer stinkenden Masse, die heuchelt, schreit und kreischt. Jeder glaubt etwas zu sein, was bin ich, was wäre ich, was könnte ich. Und doch ist niemand unersetzbar. Sie alle sind in der Pubertätsstufe der Provokation angelangt, in der Sido, Bushido und aggro sein als die ultimative Rebellion angesehen wird.

21. Oktober 2007

Gestank

Dieser Gestank, dieser abscheulich, ekelhafte Gestank. Und doch kann man ihm nie ausweichen. Egal wie beissend er auch sein mag. Man muss ihn immer riechen, schmecken und fühlen.
Wenn es etwas gibt, dass ich mit jeder Faser meines Körpers hasse, ist es dieser eine Geruch. An manchen Tagen vermisst er sich auch mit anderen, die genauso widerwertig sind. Man hat immer diese Geruchsmischung in der Nase, den ganzen Tag lang, manchmal will man ihn vielleicht auch einfach nicht los lassen. Oft aber ist er alleine, dieser Geruch, macht ihn aber nicht erträglicher oder geschmeidiger. Ich will ihn nicht riechen, am besten nie.

17. Oktober 2007

Vergangenheit

Mir kommt das alles so weit weg vor, alles das da einmal war, zwischen uns meine ich. Es ist nicht so, dass ich nicht daran denken würde, ich denke irgendwie immer noch ständig daran, war ja doch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Aber nun ist es anders. Es ist nicht mehr so, dass wenn ich ein Bild sehe, Herzflattern bekomme, oder nervös werde. Mittlerweile ist alles ganz normal, es ist lange her und es ist vorbei. Es ist wahrlich schon lange vorbei, ich denke es war für ihn sogar schon vorbei, als da noch was war. Nun liegt es endgültig in der Vergangenheit, jeder hat sich neu orientiert, der eine mit Glück, der andere mit etwas weniger.
Es ist ein ungewohntes Gefühl, dass mich das alles kalt lässt, dass ich dieses Bild ansehen kann, und ich die Person nur vom Sehen her kenne. Es ist gut, dass es so ist.
Da wird nie wieder etwas sein, weder ein Gespräch noch mehr, es ist vorbei und abgeschlossen.

Nun bin ich an der Reihe jemanden zu finden.

14. Oktober 2007

Alles falsch

Ich liege am Boden
Strecke die Arme empor
Das Gesicht voller Tränen
Begleitet von einem Dröhnen

Die Dinger verlieren sich
Sie verlieren sich im Nebel
Des Selbst, des Ichs
Das da am Boden liegt
Und schluchzt

Scars


Welch ein tränenreicher Tag, wenn man dies so sagen darf. Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich vollkommen frei, innerlich geborgen und zugleich völlig fertig und aufgelöst. Aber dieses aufgelöst sein ist etwas produktives, nicht wie in den letzten Tagen und Wochen. Es ist etwas ganz anderes, es ist etwas altes, was ich verdrängt habe. Die Angst davor nicht mehr ich selbst zu sein. Ich hatte sie zwar immer, ich trug sie stets bei mir, jedoch war mir nie bewusst, dass ich mich hinter eine kleine aber feine Maske begeben hatte, hinter der ich nicht mehr ich selbst war und hinter der auch diese Angst nicht mehr so wirklich schien. Es ist schade, denn ich habe gekämpft, immer wieder habe ich darum gekämpft, ich habe versucht Worte aus mir herauszupressen, doch nie ist es mir gelungen etwas authentisches zu fabrizieren. Und nun hoffe ich doch sehr, dass das kommende, das Neue, doch irgendwie Alte, wieder ganz das ist, was man von mir gewohnt ist, und wofür man mich „liebt“.

In der Tat, es waren drei oder vier Tränen, nicht nur dieses derbe „meine Augen tränen“, sondern richtiges Weinen. Ich hatte das Bedürfnis losheulen zu wollen, genau in dieser Situation als er mir das alles wieder vor Augen führte. Wenn man es als Metapher sehen möchte, könnte man sagen: „Ich habe all meine Narben wieder gesehen!“ Denn, was macht es für einen Unterschied. Es ist egal, es ist einfach nur egal. Sich zu verstellen ist schlimm, es ist bitter und um ehrlich zu sein tut es mir in der Seele weh, mich reifer und weiser zu stellen, als ich tatsächlich bin. Nur um einem Ziel näher zu kommen, dem ich mich nie auch nur annähernd nähern werde. Ich finde es tragisch, mit all meiner Aufrichtigkeit finde ich es tragisch, dass es genau so sein musste, und nicht doch irgendwie anders kommen konnte. Ich weiß nicht, welche Erklärung nahe liegend wäre, ich hab ja nicht einmal eine. Ich will nur reden. Nur reden und schreiben. Ich wollte nie etwas anders, außer anerkannt zu werden, und das ist mir ja ganz offensichtlich nicht gelungen. Zumindest hat mich diese Person nie angenommen, so kommt es mir zumindest vor. Mag sein, das es anders ist, doch es würde ohnehin nichts daran ändern. Man kann Gefühle nie ändern, sollte man auch nicht. Man sollte nur wissen, was in diesem entscheidenden Augenblick für einen selbst richtig und was falsch ist. Wenn man das weiß, hat man eigentlich schon gewonnen, auch wenn man nachher trotzdem wieder als Verlierer dasteht, weil man zu viel riskiert und alles verloren hat, was nie da war. Ja, man hat diesem „Es“ nicht einmal die Zeit gegeben etwas aufzubauen und schon hat man es hingeschmissen, so leicht geht es, und was das anbelangt geht es immer leicht. Man kann ganz einfach Dinge hinschmeißen, da muss man nicht klug und gebildet sein. Man tut es eigentlich jeden Tag, ohne es zu merken. Manchmal ist es schade, manchmal ist es aber vielleicht sogar besser so.
Es ist und bleibt wie es ist. Anscheinend wird sich da auch in nächster Zeit nicht viel tun, da kann man auch noch so oft auf die Frage „Was gibt es Neues?“ mit „Nichts!“ antworten. Man kann seinen Hoffnungen treu bleiben, oder man kann sie durch neue ersetzen, jeder wie er will. Ich will nichts ersetzen, im Moment soll es bleiben wie es ist, auch wenn es noch so aussichtlos, hoffnungslos und immer wieder frustrierend ist. Die Welt ist gemein und unfair, daran wird auch ein Gefühl nichts ändern können, auch wenn es irgendwann vielleicht noch so stark sein könnte.

13. Oktober 2007

FORCE ATTACK 2007 - Die Bilder




Unser ganzer "Stolz"


Erste Eindrücke vom Zeltplatz!


6 km Fußmarsch um zu "Shoppen"


Sabrina und ich beim Frühstücken.


Die Schlange vorm Getränkemarkt.

Festmahl!

Traumpaar....


Baumi und der Sänger der Dödelhaie (Kackband wenn ihr mich fragt!)


Nachmittags...

Unsere Eroberungen: Strumpfhosen


Die Bühne....


Die Tussis von hinten...


Und von vorne.


Und noch mal!

Die Zahnpasta-Möwe....ist nicht auf dem Bild...

FORCE ATTACK 2007








Mittwoch
Es war gerade halb fünf geworden, als wir die zwei abgeholt haben. Der schockierte Blick meiner Eltern sagte alles über die Begeisterung über deren Haarpracht aus, meiner wohl auch. Die Autofahrt war für mich wohl am gemütlichsten, vielleicht lag es an meinem Dauer Grinser, vielleicht aber auch einfach nur daran, dass ich mir nicht das Genick verrenken musste, damit ich keine Stacheln abbrechen. Am Bahnhof erfuhren wir, dass wir mit dem Zug, mit dem wir vorgehabt hätten zu fahren, nicht fahren konnten. Reisepläne also noch mal über den Haufen geworfen, Infozettel ausdrucken lassen und eine Stunde länger warten. Meine Eltern machten sich kurz aus dem Staub und ich nutzte die Zeit um endlich eine zu rauchen. Sabrina und ich steuerten dann den Spar ein um uns mit Reiseproviant einzudecken, da man das Bier, das er besorgt hatte nicht trinken konnte. Einen Frizzo und eine Flasche Wein schwerer wieder zurück und weiter warten. Um 7 waren meine Eltern wieder zur Stelle und wir schleppten unser Zeug zum Bahnsteig. Dann, um 19:20 kam er endlich und wir begaben uns, nach einer kurzen Verabschiedung hinein. Wir ergatterten ein Abteil und die große Fressorgie begann.

SonntagIrgendwie wussten wir nicht so recht, wie wir die Zeit totschlagen sollten, bis Fahnenflucht endlich anfangen würden zu spielen. Komischerweise war mein Schlaf von Tag zu Tag kürzer, was mich nicht sehr freute, da ich so umso mehr Zeit hatte, die ich nicht verschwenden konnte. Nach unserem herrlichem Mahl, Sabrina kochte für mich, da ich zu faul war, das Päckchen aufzureißen und in den Topf mit Wasser zu kippen, suchten wir die Wasserstelle. Mir waren schon ein paare Mädchen aufgefallen, die mit nassen Haaren herumliefen, also musste es irgendwo was geben. Lageplan hatten wir nicht bzw. die beiden hatten ihn, ohne davon zu wissen! Also fragten wir uns durch und sie erklärten uns wie wir dort hin kommen. War dann eigentlich ganz leicht zu finden und wir ärgerten uns, dass wir nicht schon früher drauf gekommen sind. Also sind wir wieder zurück, Haarwaschzeugs und Zahnputzzeugs holen und dann wieder zum Brunntrog und warten bis ein Platz freiwird. Nach dieser herrlichen Prozedur, die im Nachhinein dann doch nicht so herrlich war, als ich eine Woche später mit einer Rachenentzündung für meine Eitelkeit und meine Waschzwang bestraft wurde, holten wir unser Zeug und machten den Abwasch, ebenfalls am Brunntrog. Wie appetlich. Nachdenken darf man nicht, wieviel Zahnpasta und Haarshampoo (mit dem wir auch abgewaschen haben) und Essensreste, auch von uns, da herumtümpelten.Um halb drei spielten dann endlich Fahnenflucht, die für mich die langweiligste Band des Wochenendes war. Danach gingen wir wieder zurück zum Zelt, bis Rubberslime spielten, die sie sich unbedingt ansehen wollten. Was ich in der Zwischenzeit machte weiß ich nicht mehr. Ich glaub ich bin im Zelt gelegen und hab mich der aufkeimenden Krankheit hingegeben und eben eingerollt. Um 7 Uhr abends spielten dann die Skeptiker, auf deren Auftritt ich mich ziemlich gefreut hatte. Als sie dann aber auf der Bühne standen, freute es mich nicht mehr. Ihr Auftritt war ziemlich beschissen, der Gitarist hüpfte zu aufgedreht quer über die Bühne, also nix für mich.Am späten Abend bzw. in der Nacht (ca. 10 Uhr) war ich wieder mit Lukas unterwegs, weil sich die zwei im Zelt einrollten und streikten. Wir sahen uns 999 an, die mir vom ganzen Tag her am meisten zusagten. Als alten englischen Oi, würde ich das bezeichnen, aber ich hab keine Ahnung, also hört nicht auf mich. Sie waren jedenfalls einsame spitze und ich kostete jedes Lied aus, auch wenn ich keines davon kannte. Gegen Mitternacht finden dann die Meteors an zu spielen. Nach ca. 19 Liedern entschlossen wir uns aber zu gehen, weil ohnehin alles gleich klang. Baumi und Sabrina mussten wohl schon schlafen, ich hatte ihnen vorhin gesagt, dass ich sie so gegen 5 aufwecke, damit wir zusammenpacken und losgehen können. Lukas hatte keinen Schlüssel für sein Hochsicherheitszelt, das er mit jemand anderem teilte, also quetschen wir uns noch zu den beiden Schlafenden ins Zelt. Es dauerte bis drei oder halb vier, bis sein Freund kam und ich meinen Schlafsack wieder für mich alleine hatte und endlich wieder meine Beine ausstrecken konnte. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu schlafen, aber ein bisschen eingenickt muss ich wohl doch sein.MontagGegen halb fünf schälte ich mich aus dem Zelt, der Eingang war nur mehr 40 cm über dem Boden und ich wollte die beiden noch nicht aufwecken. Lukas und ein paar andere standen noch immer draußen, es war ein wirklich arschkalter Morgen. Wir redeten ein bisschen, ich ließ mich von einem Typ anmaulen, maulte zurück und weckte schließlich die zwei auf, indem ich herumlärmte und sie anstieß, dass es schon 8 ist und wir den Zug verpasst hätten. So wurden sie nach kurzer Zeit endlich wach und wir konnten anfangen zu packen. Um 5 Uhr morgens! Nachdem wir einigermaßen alles rausgeschafft hatten, riss Baumi das Überzelt runter, und da wir nie ein Unterzelt gehabt hatten, konnten wir jetzt leicht alles umdrehen und sehen ob wir noch was liegen gelassen hatten. Und es fanden sich in der Eile dann doch noch ein paar Sachen. Die zwei wollten früher gehen und hatten auch das Glück einen Einkaufswagen erwischt zu haben. Mittlerweile war es sechs Uhr morgens. Ich blieb bei Lukas, wir wollten etwas später weggehen und zuerst noch mit den anderen Reste saufen gehen. Auf halbem Weg zum Festivalgelände drehen wir jedoch um, weil zumindest wir beide doch keinen Bock drauf hatten und gingen ebenfalls Richtung Bahnhof. Nach einer halben oder dreiviertel Stunde waren wir dann auch dort, und ich spürte jeden Muskelfaser meiner Ober- und Unterschenkel. Wenig später kam der Regionalzug, der uns nach Rostock brachte. In Rostock hatten wir das Glück einen früheren Zug zu erwischen, der jedoch zu unserem Pech auch ein Regionalzug war. Die drei schliefen, während ich ihnen abwechselnd dabei zu sah und aus dem Fenster schaute. Irgendwann wurde Sabrina wach und wir redeten ein wenig. Dann bin auch ich für zehn Minuten eingepennt. Gegen halb 10 0der 10 waren wir dann in Hamburg. Dort stiegen wir dann in den ICE ein, zuvor machten wir jedoch noch Halt beim Hotdog-Stand und besorgten uns unser "Frühstück". Im ICE hatten wir viel Zeit für uns, wir fuhren ca. 6 Stunden bis wir in München ankamen. In diesen 6 Stunden, standen Baumi und Sabrina kurz vor der Trennung, ich redete die ganze Zeit mir Lukas und der andere Fahrgast im Abteil fühlte sich sicher genervt von uns, auch von dem Körpergeruch den wir mittlerweile mit herumschleppten. In München hatten wir anderthalb Stunden Aufenthaltszeit, also gingen wir zu Burger King um endlich etwas in den Magen zu bekommen. Der nächste Halt war Salzburg, ich wacht nur ganz kurz davor auf. So kurz davor um noch eine zu qualmen und um die Sachen zusammenzupacken. In Salzburg wussten wir nicht weiter, es war noch kein Zug angeschrieben, mit dem wir fahren könnten, und wir hatten keine Ahnung ob es noch den Schienenersatz gab. Also tuckerten wir mit dem Straßenbahnverschnitt nach Bischofshofen, von wo weg der Schienenersatz gehen sollte. Der Schaffner erklärte uns, dass es seit heute keinen mehr gibt, und dass später der Zug gefahren wäre, mit dem wir unsprünglich auch fahren wollten. In Bischofshofen mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben, also entstand die Zahnpasta-Möwe, beziehungsweise ein Flügel davon.In Leoben holten mich dann meine Eltern ab, und die paar Tage Deutschland waren Geschichte.
In Selzthal mussten wir dann in den Schienenersatz umsteigen und fuhren weiter nach Bischofshofen. Es dauerte eine dreiviertel Stunde bis wir in Salzburg waren, und wir nutzen sie indem wir uns mit Zigarettenrauch umhüllten und unser Hirn mit Sangria und dem restlichen Frizzo benebelten. In am Bahnhof in Salzburg trafen wir dann einen Mann aus Florida, der nur den beiden Beachtung schenkte. Ich ging total unter, lag wohl an meine normalen Haaren. Also, dann rein in den Nachtzug, unerwartet noch 10 Euro Reservierungsgebühr blechen. Ich bin erst gegen 2 eingeschlafen und mindestens 5 mal aufgewacht, war also nicht gerade ein erholsamer Schlaf.

Donnerstag
Um 7 Uhr früh sind wir dann in Frankfurt angekommen. Deutschland hat irgendwie nur Kopfbahnhöfe, was super ist, weil man da nicht so viele Stiegen rauf und runter muss, hehe. Kurz zu McDonalds um Ruhe, Kraft und Frühstück zu tanken, und dann auf zur 8 Stunden Fahrt nach Rostock. Da haben wir dann ein paar Leute kennen gelernt, bei zwei davon hat man erst nachher gemerkt, dass die ziemlich hohl waren, das zweite Pärchen war wunderbar ruhig, wenn auch auffällig, aber wesentlich sympathischer.
In Rostock war nichts mit einer kurzen Verschnaufpause, weil so viele Punker, Asseln, Zecken, Skins und sonstiges Gesocks anwesend war, dass der Bahnsteig zu klein wurde. Die Fahrt nach Rövershagen war ein kleines Abenteuer für sich, aber ich hatte einen Sitzplatz, hehe. Beim Ausstieg noch mehr Pöbel und es konnte einem richtig die Lust vergehen. Sabrina und ich streikten, nachdem wir raus gefunden hatten, dass wir alle die 6 km zu Fuß gehen würden. Die anderen gingen also einkaufen und wir passten zu dritt auf das ganze Zeug auf. Nach weiteren 100 Metern streikten wir wieder, beziehungsweise wir wollten eine kleine Pause machen, und ein Taxi fuhr vorbei. Alle fingen panisch zu winken an, und 10 Minuten später saßen wir alle ziemlich happy im Taxi.
Raus aus dem Taxi, weiter in Richtung Eingang. Überall nur Schnorrer, wie aufregend! Um 35 Euro erleichtert Zeltplatz suchen, weiter weg vom Eingang, näher zum Haupteingang. Ziemlich genau in der Mitte blieben wir dann stehen, packen das Zelt aus und Schock. Überzelt ist da, aber weit und breit kein Innenzelt. Scheiße, Hektik und Geschrei. Die anderen sehen uns nur an, also wären wir bekloppt, sind wir anscheinend ja auch. Den Erfolg uns von jemand anderem ein Innenzelt abzuschnorren geben wir auch auf. Eine nette Dame vom Frauenservice gibt uns dann eine Plane, mit der wir immerhin schon mal einen wasserdichten (haha) Boden zusammenbasteln können. Das Basteln überlassen wir weiterhin dem Mann im Bunde, wir Mädels machen wieder mal gar nix. Der Zustand, den Zelt kann man das Teil ja nicht gerade nennen, steht und schon fängt es an zu regnen, also das ganze Zeug reingebunkert und auf zum Rundgang.
Wir waren tatsächlich nicht weit vom Haupteingang entfernt, den Toiletten waren wir auch nahe, aber nicht nahe genug um sie vom Zelt aus mit der Nase wahrzunehmen.

Freitag
Kein Wasser, keine Ahnung wo die Wasserstelle war, also blieb uns nix anderes übrig als Wasser kaufen zu gehen. 6 km zu Fuß, weil’s ja grad so lustig ist, 3 km davon mitten durch den Acker. Zurück fuhren wir dann mit dem Taxi, weil wir schon wieder viel zu unmotiviert waren um zu Fuß zu gehen.
Um halb drei fing die erste Band an, Oxo 86. War nicht unbedingt das, was ich mir unter Musik vorstellte, vielleicht war ich es aber auch nur nicht gewohnt dass auf einmal alles dröhnt. Von Hausvabot hörten wir nix, da wir uns auf die Suche nach Nahrung machten. COR war auch nicht wirklich meines, ich steh eben nicht auf Metal. Danach wurde uns die Steherei zu blöd und wir verschwanden wir zum Zelt. Erst kurz vor den Dödelhaien ließen wir uns wieder am Eingang durchsuchen, ob wir etwas Gefährliches dabei hätten. Dödelhaie sind die absolut bescheuertste Band, die mir je unter die Augen getreten ist. Der Versuch witzig zu sein misslang den Pseudo-Linken wahrlich. Ich war froh, als sie dann endlich das letzte Lied anstimmten.
Sabrina und ich wollten kurz raus aus dem Gelände und aufs Klo, als ich dabei Lukas in die Arme rannte. Gut, den nächsten erwischt, den ich auch wirklich kannte. Mit zum Zeltaufbauen, dann zwischenzeitlich endlich aufs Klo und dann wieder zum Zelt zurück. Jetzt hatte auch ich Nachbarn, die mir sympathisch waren, hehe. Und da wir in etwa den selben Geschmack teilen war es umso besser. Zusammen sahen wir uns einen Teil des No Respect Konzerts an. Und dann Mad Sin. Ich konnte nicht mehr wirklich stehen, also gingen wir vorzeitig und steuerten ein Lagerfeuer am Zeltplatz an um uns etwas aufzuwärmen. Danach wieder zurück um die Casualties zu sehen, die ich ziemlich langweilig fand. Ich sah nix, mir tat der Rücken so weh, dass ich nicht mehr aufrecht stehen konnte, also machte ich mich auch hier vorzeitig aus dem Staub, ohne jemandem etwas zu sagen und machte es mir alleine im Zelt gemütlich. Die anderen zwei kamen dann nach.

Samstag
Lange geschlafen, zumal 10 Uhr schon mal länger ist als 8 Uhr. Gefrühstückt, jaja es waren Waffeln und keine gefüllten Paprika so früh am Morgen. Wir machten unsere üblichen Runden, bevor die Konzerte anfingen. Erst um halb 6 hatten wir ernsthaft etwas zu tun, als OHL anfingen. Die Zeit vorher verbrachten wir mit einer Flasche Wein und einer Packung Apfelsaft, wobei uns die Männer immer wieder tatkräftig unterstützen. Bei OHL selbst war ich wieder stocknüchtern, also wieder nix mit dem großen Rausch. Nachdem ich die Volkshetzer überstanden hatte, waren Valkyrians dran, die um einiges mehr bei mir auslösten. Sie waren echt gut indem sie langsam waren und rundherum kein Gedresche ausbrach. Loikaemie waren wahnsinnig und ich war auch wahnsinnig weil ich mich viel zu weit (20. Reihe oder so) vorne hinstellte. Tja, 5 Sekunden nachdem sie anfingen war ich schlauer und versuchte mich rauszudrängen, was mit einem offenen Schuhband doch eher ein Abenteuer war. Das restliche Konzert genoss ich von draußen und sah den Leuten zu, wie sie sich gegenseitig versuchten die Birne einzuschlagen. Nach Loikaemie trafen wir uns alle wieder beim Zelt, und dort verweilten wir dann auch ziemlich lange und gingen erst wieder hinüber als Pöbel und Gesocks schon längst spielten und die Zuschauer mit Zugaben eindeckten. Danach kamen Die Art und sie waren göttlichst. Er hatte eine Stimme, worüber man schon ein Lied singen könnte und man verstand auch wovon er sang. Es machte zwar nicht immer auf Anhieb Sinn, aber es war trotzdem atemberaubend. Die Stimmung war dementsprechend melancholisch und nur selten war Pogo zu sehen (aber auch hier missverstanden ein paar Leute die Dinge). Ich war richtig traurig als sie aufhörten zu spielen, weil das Lied, was ich von ihnen kannte nicht dabei war. Den restlichen Abend über verbrachte ich irgendwie bei irgendwem bis The Other anfingen, stand ich schon eine halbe Stunde da. Ein Skinhead hatte mich in ein Gespräch verwickelt, aber ich war nach einer Viertel Stunde von ihm angenervt und war froh, dass er nach weiteren endlosen 10 Minuten abzog. 3. Reihe war auch hier keine gute Idee wie ich erkennen musste und ich verlegte meinen Stehplatz nach weiter hinten. Ich hatte das Glück wie das Pech neben bzw. hinten einem 2,20 Mann zu stehen. Solange er nicht vor mir stand war alles wunderbar. Eine dreiviertel Stunde lang wurde mein Körper von Glückgefühlen überflutet und in den letzten 5 Minuten war ich mir nicht mehr sicher ob ich träumte oder tatsächlich hier stand.

Sonntag
Irgendwie wussten wir nicht so recht, wie wir die Zeit totschlagen sollten, bis Fahnenflucht endlich anfangen würden zu spielen. Komischerweise war mein Schlaf von Tag zu Tag kürzer, was mich nicht sehr freute, da ich so umso mehr Zeit hatte, die ich nicht verschwenden konnte. Nach unserem herrlichem Mahl, Sabrina kochte für mich, da ich zu faul war, das Päckchen aufzureißen und in den Topf mit Wasser zu kippen, suchten wir die Wasserstelle. Mir waren schon ein paare Mädchen aufgefallen, die mit nassen Haaren herumliefen, also musste es irgendwo was geben. Lageplan hatten wir nicht bzw. die beiden hatten ihn, ohne davon zu wissen! Also fragten wir uns durch und sie erklärten uns wie wir dort hin kommen. War dann eigentlich ganz leicht zu finden und wir ärgerten uns, dass wir nicht schon früher drauf gekommen sind. Also sind wir wieder zurück, Haarwaschzeugs und Zahnputzzeugs holen und dann wieder zum Brunntrog und warten bis ein Platz freiwird. Nach dieser herrlichen Prozedur, die im Nachhinein dann doch nicht so herrlich war, als ich eine Woche später mit einer Rachenentzündung für meine Eitelkeit und meine Waschzwang bestraft wurde, holten wir unser Zeug und machten den Abwasch, ebenfalls am Brunntrog. Wie appetlich. Nachdenken darf man nicht, wieviel Zahnpasta und Haarshampoo (mit dem wir auch abgewaschen haben) und Essensreste, auch von uns, da herumtümpelten.
Um halb drei spielten dann endlich Fahnenflucht, die für mich die langweiligste Band des Wochenendes war. Danach gingen wir wieder zurück zum Zelt, bis Rubberslime spielten, die sie sich unbedingt ansehen wollten. Was ich in der Zwischenzeit machte weiß ich nicht mehr. Ich glaub ich bin im Zelt gelegen und hab mich der aufkeimenden Krankheit hingegeben und eben eingerollt. Um 7 Uhr abends spielten dann die Skeptiker, auf deren Auftritt ich mich ziemlich gefreut hatte. Als sie dann aber auf der Bühne standen, freute es mich nicht mehr. Ihr Auftritt war ziemlich beschissen, der Gitarist hüpfte zu aufgedreht quer über die Bühne, also nix für mich.
Am späten Abend bzw. in der Nacht (ca. 10 Uhr) war ich wieder mit Lukas unterwegs, weil sich die zwei im Zelt einrollten und streikten. Wir sahen uns 999 an, die mir vom ganzen Tag her am meisten zusagten. Als alten englischen Oi, würde ich das bezeichnen, aber ich hab keine Ahnung, also hört nicht auf mich. Sie waren jedenfalls einsame spitze und ich kostete jedes Lied aus, auch wenn ich keines davon kannte. Gegen Mitternacht finden dann die Meteors an zu spielen. Nach ca. 19 Liedern entschlossen wir uns aber zu gehen, weil ohnehin alles gleich klang. Baumi und Sabrina mussten wohl schon schlafen, ich hatte ihnen vorhin gesagt, dass ich sie so gegen 5 aufwecke, damit wir zusammenpacken und losgehen können. Lukas hatte keinen Schlüssel für sein Hochsicherheitszelt, das er mit jemand anderem teilte, also quetschen wir uns noch zu den beiden Schlafenden ins Zelt. Es dauerte bis drei oder halb vier, bis sein Freund kam und ich meinen Schlafsack wieder für mich alleine hatte und endlich wieder meine Beine ausstrecken konnte. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu schlafen, aber ein bisschen eingenickt muss ich wohl doch sein.

Montag
Gegen halb fünf schälte ich mich aus dem Zelt, der Eingang war nur mehr 40 cm über dem Boden und ich wollte die beiden noch nicht aufwecken. Lukas und ein paar andere standen noch immer draußen, es war ein wirklich arschkalter Morgen. Wir redeten ein bisschen, ich ließ mich von einem Typ anmaulen, maulte zurück und weckte schließlich die zwei auf, indem ich herumlärmte und sie anstieß, dass es schon 8 ist und wir den Zug verpasst hätten. So wurden sie nach kurzer Zeit endlich wach und wir konnten anfangen zu packen. Um 5 Uhr morgens! Nachdem wir einigermaßen alles rausgeschafft hatten, riss Baumi das Überzelt runter, und da wir nie ein Unterzelt gehabt hatten, konnten wir jetzt leicht alles umdrehen und sehen ob wir noch was liegen gelassen hatten. Und es fanden sich in der Eile dann doch noch ein paar Sachen. Die zwei wollten früher gehen und hatten auch das Glück einen Einkaufswagen erwischt zu haben. Mittlerweile war es sechs Uhr morgens. Ich blieb bei Lukas, wir wollten etwas später weggehen und zuerst noch mit den anderen Reste saufen gehen. Auf halbem Weg zum Festivalgelände drehen wir jedoch um, weil zumindest wir beide doch keinen Bock drauf hatten und gingen ebenfalls Richtung Bahnhof. Nach einer halben oder dreiviertel Stunde waren wir dann auch dort, und ich spürte jeden Muskelfaser meiner Ober- und Unterschenkel. Wenig später kam der Regionalzug, der uns nach Rostock brachte. In Rostock hatten wir das Glück einen früheren Zug zu erwischen, der jedoch zu unserem Pech auch ein Regionalzug war. Die drei schliefen, während ich ihnen abwechselnd dabei zu sah und aus dem Fenster schaute. Irgendwann wurde Sabrina wach und wir redeten ein wenig. Dann bin auch ich für zehn Minuten eingepennt. Gegen halb 10 0der 10 waren wir dann in Hamburg. Dort stiegen wir dann in den ICE ein, zuvor machten wir jedoch noch Halt beim Hotdog-Stand und besorgten uns unser "Frühstück". Im ICE hatten wir viel Zeit für uns, wir fuhren ca. 6 Stunden bis wir in München ankamen. In diesen 6 Stunden, standen Baumi und Sabrina kurz vor der Trennung, ich redete die ganze Zeit mir Lukas und der andere Fahrgast im Abteil fühlte sich sicher genervt von uns, auch von dem Körpergeruch den wir mittlerweile mit herumschleppten. In München hatten wir anderthalb Stunden Aufenthaltszeit, also gingen wir zu Burger King um endlich etwas in den Magen zu bekommen. Der nächste Halt war Salzburg, ich wacht nur ganz kurz davor auf. So kurz davor um noch eine zu qualmen und um die Sachen zusammenzupacken. In Salzburg wussten wir nicht weiter, es war noch kein Zug angeschrieben, mit dem wir fahren könnten, und wir hatten keine Ahnung ob es noch den Schienenersatz gab. Also tuckerten wir mit dem Straßenbahnverschnitt nach Bischofshofen, von wo weg der Schienenersatz gehen sollte. Der Schaffner erklärte uns, dass es seit heute keinen mehr gibt, und dass später der Zug gefahren wäre, mit dem wir unsprünglich auch fahren wollten. In Bischofshofen mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben, also entstand die Zahnpasta-Möwe, beziehungsweise ein Flügel davon.
In Leoben holten mich dann meine Eltern ab, und die paar Tage Deutschland waren Geschichte.

12. Oktober 2007

Shoppingwahn

Welche furchtbaren Formen es annehmen kann, wenn man nicht aufpasst, und in der Regel passt man nicht auf. Schon ist es passiert, man hat es übersehen und ist der Gehirnverblödung in die Arme gelaufen. Da muss man sich nicht mal anstrengen, das geht ganz von selbst.
Oh Gott, wenn Dummheit wehtun würde, würden manche vor Schmerzen schreien. Und wie sie schreien würden. Es ist jedes mal wieder beeindruckend, wie sehr man Sprache verstümmeln kann. Manchen Leuten traue ich nüchtern weniger Gehirnzellen zu, als einem Penner betrunken. Wir bewegen uns nicht weiter, wir bleiben einfach stehen. Und vor allem in Einkaufszentren bleiben wir sehr oft stehen. Immer dann, wenn sich da eine neue, unbekannte Auslage vor uns auftut. Und obwohl es dieses Geschäft in jeder größeren Stadt gibt, und wir doch eigentlich gar nichts brauchen, können wir es nicht lassen reinzugehen. Und dieses neu eröffnete Einkaufszentrum ist natürlich ganz besonders prickelnd. Wieder alles gleich, kaum eine Abwechslung, aber es muss sein! Ein großer Ansturm, ganz groß, so groß, dass man keinen Parkplatz bekommt, aber in spätestens einem Jahr bekommt man einen Parkplatz, weil ein anderer Einkaufsbunker eröffnet hat, und dieser dann uninteressant geworden ist.
Immer ist es diese Parkplatzfrage, weil sich natürlich jeder dieses hochmoderne, architektonische Wunderwerk mitten in der Innenstadt ansehen muss. Dort sieht man all jene, von denen man hofft, ihnen durch das Wochenende entkommen zu sein, das man sich zwei Tage der Woche nicht sehen muss. Aber denkste, genau dieses Leute sind dort. Gedanklich befördert man sie dann meistens hin zur Müllabfuhr, die ganz intelligent genau in die Umfahrung gebaut wurde, so dass, wenn der Müllwagen kommt ein kleiner Stau entsteht. Aber wer will den hier über die fleißigen Brummifahrer schimpfen, die doch nur brav den Dreck der Masse wegräumen. Irgendjemand muss es ja mechen und das ist immerhin noch wahre, ehrliche Arbeit. Sie verplanen keine ganze Stadt komplett falsche, so dass man, wenn man sich einmal verfährt 10 km umsonst irgendwo herum fahren muss, nur damit man wieder auf die richtige Straße kommt.