15. Oktober 2008

Menschen ändern sich nie...

Da glaubt man, einen Menschen zu kennen, und sofort wird man eines Besseren belehrt. "Weißt du wen ich am Wochenende im Kino mit Y gesehen habe?" "Nein, sag!" "Den X." Im ersten Moment denkt man, dass kann nicht wahr sein, im nächsten Moment denkt man nur noch, das passt alles. Er war verhindert, nicht da. Und schon weiß man, was er an diesem Abend tatsächlich getan hat. Enttäuschung macht sich breit und im nächsten Moment ist da gar nicht mehr das verliebte Gefühl vom Vormittag. Blitzschnell legt man auf, um Mister X sofort darauf anzusprechen. Er ahnt von seinem Glück noch nichts, und schnell schießt man das neue gewonnene Wissen ins Gespräch ein. Ein betretens Schweigen gefolgt von einem verschüchterten Schweigen, dem ein überaus ratloses Schweigen folgt. Wie konnte sie das nur herausfinden? fragt sich Mann also. Aber wann weiß man schon alles. Also bohrt man fleißig nach, um doch noch die gewünschten Informationen zu bekommen. Der schlimmste Alptraum wird wahr und fünf Minuten später hat das böse doch tatsächlich ein Gesicht bekommen. Schluss- und Mittelbemerkungen sind eher zynisch gehalten, um irgendein anderes Gefühl zu zeigen ist man zu stolz. Momentan noch zumindest, denn sobald man auflegt ist es vorbei mit der Selbstbeherrschung und man fragt sich, wie man sich nur so täuschen konnte. Wie alles, was so richtig erschienen ist, im Grunde von Anfang an falsch war. Es nimmt ein tragisches Ende, ohne vorbei zu sein, denn noch ist das letzte Wort nicht gesprochen und das letzte Haar der Konkurrentin noch nicht gerumpft. Der Siegesgeist vom Anfang beginnt langsam zu schwinden, da man merkt, dass man eigentlich selbst die Verliererin ist. Auch wenn das nicht von Anfang an klar war.

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