27. Februar 2008

Von Ungeheuern und Fabelwesen

Als er es mir erzählte spürte ich ganz deutlich wieder dieses Gefühl als ob ich um etwas betrogen worden wäre. Ich spürte die Eifersucht wieder in mir aufkeimen. Am liebsten hätte ich ihn sofort aus der Leitung geworfen und dann gewartet und gehofft, dass mein Handy klingelt, und er es ist. Aber ich hab nicht aufgelegt, also ist nichts von all dem passiert. Vielleicht hätte ich auch sie angerufen, mich über diese Kleinigkeiten beklagt und dabei versucht, dass Wort „Arschloch“ aus meinem Wortschatz zu verbannen. Sie habe ich auch nicht angerufen. Ich blieb tapfer dran, hörte mir das Dröhnen im Hintergrund an, das eigentlich Musik sein sollte und wartete darauf, dass er irgendetwas Nettes sagte. Aber da kam nichts, also sagte ich auch nichts. In dem Moment fühlte ich mich wie eine kleine 5-jährige, der gesagt wird, dass sie bei der Oma bleiben muss, weil Mama und Papa zu einem Rockkonzert gehen. Mein Benehmen war dementsprechend: ich redete nichts mehr, hörte mir weiter das Rauschen der Leitung an und hoffte, dass alles bald vorbei ist. Er redete irgendetwas von nächster Woche. Dann hielt er mir, wie so oft, vor, dass ich nicht zuhöre und den wichtigsten Teil verpasst hätte. Wie ich diesen Satz hasse, denn anstatt es eben noch mal zu sagen, benimmt er sich wie ein kleiner Ritter, der versucht den bösen Drachen zu zähmen. Ich wollte mit ihm streiten, ihn anschreien. Dabei kreiste nur ein Gedanken in meinem Kopf herum: Mach doch was du willst, aber mach es allein! Nun bin ich froh, dass ich es nicht gesagt habe.

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