31. Oktober 2007

Rebellion 2008

Was für eine Vorfreude da aufkommen will, wenn ich nur daran denke. Nein, an den überaus komplizierten Kartenkauf möchte ich lieber nicht denken, noch ist es ein bisschen zu früh für mich, mich mit Kreditkarten und Schecks herumzuschlagen.

Was für ein Tag, was für Tage werden das. Ich denke, da gibt es viele, die mir zustimmen werden.
Nur das mit Samstag und Sonntag ist etwas schwierig, da wird es wohl nötig sein, ein paar Stunden mehr als üblich der Schule fern zu bleiben, da wir im April sicher keine Ferien haben werden. Das würde die Sache (fast) perfekt machen, aber perfekt ist an dieser Idee noch gar nichts. Es ist noch eine Vision, eine fixe Idee, die aber realistischer als die vom Vorjahr wirkt. Bleibt nur zu hoffen, dass meine Eltern das ähnlich sehen und wegen der Großstadt nicht allzu viel Aufstand machen bzw. dass sie sich von meiner Idee überzeugen lassen, total totgefahren und vollkommen übermüdet in die Schule zu gehen und dann doch noch irgendwie mit letzter Kraft am Turnunterricht teilzunehmen.

24. Oktober 2007

Tragikkomödie

Wie tragisch dieser Anblick und dieses "sich gegenseitig anhören" doch sein kann. Stures Vortragen, ein beschissener Lehrplan, der uns auf die Arbeit im Büro des großen Wirtschafsbosses vorbereiten soll. Ich würde jetzt zu gerne das Klischee aufgreifen, dass diesem Gedanken, eine Sekretärin zu sein, nachfolgt, aber lieber nicht, nicht heute, nicht jetzt.
Wie traurig dieser Anblick doch sein kann, einer stinkenden Masse, die heuchelt, schreit und kreischt. Jeder glaubt etwas zu sein, was bin ich, was wäre ich, was könnte ich. Und doch ist niemand unersetzbar. Sie alle sind in der Pubertätsstufe der Provokation angelangt, in der Sido, Bushido und aggro sein als die ultimative Rebellion angesehen wird.

21. Oktober 2007

Gestank

Dieser Gestank, dieser abscheulich, ekelhafte Gestank. Und doch kann man ihm nie ausweichen. Egal wie beissend er auch sein mag. Man muss ihn immer riechen, schmecken und fühlen.
Wenn es etwas gibt, dass ich mit jeder Faser meines Körpers hasse, ist es dieser eine Geruch. An manchen Tagen vermisst er sich auch mit anderen, die genauso widerwertig sind. Man hat immer diese Geruchsmischung in der Nase, den ganzen Tag lang, manchmal will man ihn vielleicht auch einfach nicht los lassen. Oft aber ist er alleine, dieser Geruch, macht ihn aber nicht erträglicher oder geschmeidiger. Ich will ihn nicht riechen, am besten nie.

17. Oktober 2007

Vergangenheit

Mir kommt das alles so weit weg vor, alles das da einmal war, zwischen uns meine ich. Es ist nicht so, dass ich nicht daran denken würde, ich denke irgendwie immer noch ständig daran, war ja doch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Aber nun ist es anders. Es ist nicht mehr so, dass wenn ich ein Bild sehe, Herzflattern bekomme, oder nervös werde. Mittlerweile ist alles ganz normal, es ist lange her und es ist vorbei. Es ist wahrlich schon lange vorbei, ich denke es war für ihn sogar schon vorbei, als da noch was war. Nun liegt es endgültig in der Vergangenheit, jeder hat sich neu orientiert, der eine mit Glück, der andere mit etwas weniger.
Es ist ein ungewohntes Gefühl, dass mich das alles kalt lässt, dass ich dieses Bild ansehen kann, und ich die Person nur vom Sehen her kenne. Es ist gut, dass es so ist.
Da wird nie wieder etwas sein, weder ein Gespräch noch mehr, es ist vorbei und abgeschlossen.

Nun bin ich an der Reihe jemanden zu finden.

14. Oktober 2007

Alles falsch

Ich liege am Boden
Strecke die Arme empor
Das Gesicht voller Tränen
Begleitet von einem Dröhnen

Die Dinger verlieren sich
Sie verlieren sich im Nebel
Des Selbst, des Ichs
Das da am Boden liegt
Und schluchzt

Scars


Welch ein tränenreicher Tag, wenn man dies so sagen darf. Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich vollkommen frei, innerlich geborgen und zugleich völlig fertig und aufgelöst. Aber dieses aufgelöst sein ist etwas produktives, nicht wie in den letzten Tagen und Wochen. Es ist etwas ganz anderes, es ist etwas altes, was ich verdrängt habe. Die Angst davor nicht mehr ich selbst zu sein. Ich hatte sie zwar immer, ich trug sie stets bei mir, jedoch war mir nie bewusst, dass ich mich hinter eine kleine aber feine Maske begeben hatte, hinter der ich nicht mehr ich selbst war und hinter der auch diese Angst nicht mehr so wirklich schien. Es ist schade, denn ich habe gekämpft, immer wieder habe ich darum gekämpft, ich habe versucht Worte aus mir herauszupressen, doch nie ist es mir gelungen etwas authentisches zu fabrizieren. Und nun hoffe ich doch sehr, dass das kommende, das Neue, doch irgendwie Alte, wieder ganz das ist, was man von mir gewohnt ist, und wofür man mich „liebt“.

In der Tat, es waren drei oder vier Tränen, nicht nur dieses derbe „meine Augen tränen“, sondern richtiges Weinen. Ich hatte das Bedürfnis losheulen zu wollen, genau in dieser Situation als er mir das alles wieder vor Augen führte. Wenn man es als Metapher sehen möchte, könnte man sagen: „Ich habe all meine Narben wieder gesehen!“ Denn, was macht es für einen Unterschied. Es ist egal, es ist einfach nur egal. Sich zu verstellen ist schlimm, es ist bitter und um ehrlich zu sein tut es mir in der Seele weh, mich reifer und weiser zu stellen, als ich tatsächlich bin. Nur um einem Ziel näher zu kommen, dem ich mich nie auch nur annähernd nähern werde. Ich finde es tragisch, mit all meiner Aufrichtigkeit finde ich es tragisch, dass es genau so sein musste, und nicht doch irgendwie anders kommen konnte. Ich weiß nicht, welche Erklärung nahe liegend wäre, ich hab ja nicht einmal eine. Ich will nur reden. Nur reden und schreiben. Ich wollte nie etwas anders, außer anerkannt zu werden, und das ist mir ja ganz offensichtlich nicht gelungen. Zumindest hat mich diese Person nie angenommen, so kommt es mir zumindest vor. Mag sein, das es anders ist, doch es würde ohnehin nichts daran ändern. Man kann Gefühle nie ändern, sollte man auch nicht. Man sollte nur wissen, was in diesem entscheidenden Augenblick für einen selbst richtig und was falsch ist. Wenn man das weiß, hat man eigentlich schon gewonnen, auch wenn man nachher trotzdem wieder als Verlierer dasteht, weil man zu viel riskiert und alles verloren hat, was nie da war. Ja, man hat diesem „Es“ nicht einmal die Zeit gegeben etwas aufzubauen und schon hat man es hingeschmissen, so leicht geht es, und was das anbelangt geht es immer leicht. Man kann ganz einfach Dinge hinschmeißen, da muss man nicht klug und gebildet sein. Man tut es eigentlich jeden Tag, ohne es zu merken. Manchmal ist es schade, manchmal ist es aber vielleicht sogar besser so.
Es ist und bleibt wie es ist. Anscheinend wird sich da auch in nächster Zeit nicht viel tun, da kann man auch noch so oft auf die Frage „Was gibt es Neues?“ mit „Nichts!“ antworten. Man kann seinen Hoffnungen treu bleiben, oder man kann sie durch neue ersetzen, jeder wie er will. Ich will nichts ersetzen, im Moment soll es bleiben wie es ist, auch wenn es noch so aussichtlos, hoffnungslos und immer wieder frustrierend ist. Die Welt ist gemein und unfair, daran wird auch ein Gefühl nichts ändern können, auch wenn es irgendwann vielleicht noch so stark sein könnte.

13. Oktober 2007

FORCE ATTACK 2007 - Die Bilder




Unser ganzer "Stolz"


Erste Eindrücke vom Zeltplatz!


6 km Fußmarsch um zu "Shoppen"


Sabrina und ich beim Frühstücken.


Die Schlange vorm Getränkemarkt.

Festmahl!

Traumpaar....


Baumi und der Sänger der Dödelhaie (Kackband wenn ihr mich fragt!)


Nachmittags...

Unsere Eroberungen: Strumpfhosen


Die Bühne....


Die Tussis von hinten...


Und von vorne.


Und noch mal!

Die Zahnpasta-Möwe....ist nicht auf dem Bild...

FORCE ATTACK 2007








Mittwoch
Es war gerade halb fünf geworden, als wir die zwei abgeholt haben. Der schockierte Blick meiner Eltern sagte alles über die Begeisterung über deren Haarpracht aus, meiner wohl auch. Die Autofahrt war für mich wohl am gemütlichsten, vielleicht lag es an meinem Dauer Grinser, vielleicht aber auch einfach nur daran, dass ich mir nicht das Genick verrenken musste, damit ich keine Stacheln abbrechen. Am Bahnhof erfuhren wir, dass wir mit dem Zug, mit dem wir vorgehabt hätten zu fahren, nicht fahren konnten. Reisepläne also noch mal über den Haufen geworfen, Infozettel ausdrucken lassen und eine Stunde länger warten. Meine Eltern machten sich kurz aus dem Staub und ich nutzte die Zeit um endlich eine zu rauchen. Sabrina und ich steuerten dann den Spar ein um uns mit Reiseproviant einzudecken, da man das Bier, das er besorgt hatte nicht trinken konnte. Einen Frizzo und eine Flasche Wein schwerer wieder zurück und weiter warten. Um 7 waren meine Eltern wieder zur Stelle und wir schleppten unser Zeug zum Bahnsteig. Dann, um 19:20 kam er endlich und wir begaben uns, nach einer kurzen Verabschiedung hinein. Wir ergatterten ein Abteil und die große Fressorgie begann.

SonntagIrgendwie wussten wir nicht so recht, wie wir die Zeit totschlagen sollten, bis Fahnenflucht endlich anfangen würden zu spielen. Komischerweise war mein Schlaf von Tag zu Tag kürzer, was mich nicht sehr freute, da ich so umso mehr Zeit hatte, die ich nicht verschwenden konnte. Nach unserem herrlichem Mahl, Sabrina kochte für mich, da ich zu faul war, das Päckchen aufzureißen und in den Topf mit Wasser zu kippen, suchten wir die Wasserstelle. Mir waren schon ein paare Mädchen aufgefallen, die mit nassen Haaren herumliefen, also musste es irgendwo was geben. Lageplan hatten wir nicht bzw. die beiden hatten ihn, ohne davon zu wissen! Also fragten wir uns durch und sie erklärten uns wie wir dort hin kommen. War dann eigentlich ganz leicht zu finden und wir ärgerten uns, dass wir nicht schon früher drauf gekommen sind. Also sind wir wieder zurück, Haarwaschzeugs und Zahnputzzeugs holen und dann wieder zum Brunntrog und warten bis ein Platz freiwird. Nach dieser herrlichen Prozedur, die im Nachhinein dann doch nicht so herrlich war, als ich eine Woche später mit einer Rachenentzündung für meine Eitelkeit und meine Waschzwang bestraft wurde, holten wir unser Zeug und machten den Abwasch, ebenfalls am Brunntrog. Wie appetlich. Nachdenken darf man nicht, wieviel Zahnpasta und Haarshampoo (mit dem wir auch abgewaschen haben) und Essensreste, auch von uns, da herumtümpelten.Um halb drei spielten dann endlich Fahnenflucht, die für mich die langweiligste Band des Wochenendes war. Danach gingen wir wieder zurück zum Zelt, bis Rubberslime spielten, die sie sich unbedingt ansehen wollten. Was ich in der Zwischenzeit machte weiß ich nicht mehr. Ich glaub ich bin im Zelt gelegen und hab mich der aufkeimenden Krankheit hingegeben und eben eingerollt. Um 7 Uhr abends spielten dann die Skeptiker, auf deren Auftritt ich mich ziemlich gefreut hatte. Als sie dann aber auf der Bühne standen, freute es mich nicht mehr. Ihr Auftritt war ziemlich beschissen, der Gitarist hüpfte zu aufgedreht quer über die Bühne, also nix für mich.Am späten Abend bzw. in der Nacht (ca. 10 Uhr) war ich wieder mit Lukas unterwegs, weil sich die zwei im Zelt einrollten und streikten. Wir sahen uns 999 an, die mir vom ganzen Tag her am meisten zusagten. Als alten englischen Oi, würde ich das bezeichnen, aber ich hab keine Ahnung, also hört nicht auf mich. Sie waren jedenfalls einsame spitze und ich kostete jedes Lied aus, auch wenn ich keines davon kannte. Gegen Mitternacht finden dann die Meteors an zu spielen. Nach ca. 19 Liedern entschlossen wir uns aber zu gehen, weil ohnehin alles gleich klang. Baumi und Sabrina mussten wohl schon schlafen, ich hatte ihnen vorhin gesagt, dass ich sie so gegen 5 aufwecke, damit wir zusammenpacken und losgehen können. Lukas hatte keinen Schlüssel für sein Hochsicherheitszelt, das er mit jemand anderem teilte, also quetschen wir uns noch zu den beiden Schlafenden ins Zelt. Es dauerte bis drei oder halb vier, bis sein Freund kam und ich meinen Schlafsack wieder für mich alleine hatte und endlich wieder meine Beine ausstrecken konnte. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu schlafen, aber ein bisschen eingenickt muss ich wohl doch sein.MontagGegen halb fünf schälte ich mich aus dem Zelt, der Eingang war nur mehr 40 cm über dem Boden und ich wollte die beiden noch nicht aufwecken. Lukas und ein paar andere standen noch immer draußen, es war ein wirklich arschkalter Morgen. Wir redeten ein bisschen, ich ließ mich von einem Typ anmaulen, maulte zurück und weckte schließlich die zwei auf, indem ich herumlärmte und sie anstieß, dass es schon 8 ist und wir den Zug verpasst hätten. So wurden sie nach kurzer Zeit endlich wach und wir konnten anfangen zu packen. Um 5 Uhr morgens! Nachdem wir einigermaßen alles rausgeschafft hatten, riss Baumi das Überzelt runter, und da wir nie ein Unterzelt gehabt hatten, konnten wir jetzt leicht alles umdrehen und sehen ob wir noch was liegen gelassen hatten. Und es fanden sich in der Eile dann doch noch ein paar Sachen. Die zwei wollten früher gehen und hatten auch das Glück einen Einkaufswagen erwischt zu haben. Mittlerweile war es sechs Uhr morgens. Ich blieb bei Lukas, wir wollten etwas später weggehen und zuerst noch mit den anderen Reste saufen gehen. Auf halbem Weg zum Festivalgelände drehen wir jedoch um, weil zumindest wir beide doch keinen Bock drauf hatten und gingen ebenfalls Richtung Bahnhof. Nach einer halben oder dreiviertel Stunde waren wir dann auch dort, und ich spürte jeden Muskelfaser meiner Ober- und Unterschenkel. Wenig später kam der Regionalzug, der uns nach Rostock brachte. In Rostock hatten wir das Glück einen früheren Zug zu erwischen, der jedoch zu unserem Pech auch ein Regionalzug war. Die drei schliefen, während ich ihnen abwechselnd dabei zu sah und aus dem Fenster schaute. Irgendwann wurde Sabrina wach und wir redeten ein wenig. Dann bin auch ich für zehn Minuten eingepennt. Gegen halb 10 0der 10 waren wir dann in Hamburg. Dort stiegen wir dann in den ICE ein, zuvor machten wir jedoch noch Halt beim Hotdog-Stand und besorgten uns unser "Frühstück". Im ICE hatten wir viel Zeit für uns, wir fuhren ca. 6 Stunden bis wir in München ankamen. In diesen 6 Stunden, standen Baumi und Sabrina kurz vor der Trennung, ich redete die ganze Zeit mir Lukas und der andere Fahrgast im Abteil fühlte sich sicher genervt von uns, auch von dem Körpergeruch den wir mittlerweile mit herumschleppten. In München hatten wir anderthalb Stunden Aufenthaltszeit, also gingen wir zu Burger King um endlich etwas in den Magen zu bekommen. Der nächste Halt war Salzburg, ich wacht nur ganz kurz davor auf. So kurz davor um noch eine zu qualmen und um die Sachen zusammenzupacken. In Salzburg wussten wir nicht weiter, es war noch kein Zug angeschrieben, mit dem wir fahren könnten, und wir hatten keine Ahnung ob es noch den Schienenersatz gab. Also tuckerten wir mit dem Straßenbahnverschnitt nach Bischofshofen, von wo weg der Schienenersatz gehen sollte. Der Schaffner erklärte uns, dass es seit heute keinen mehr gibt, und dass später der Zug gefahren wäre, mit dem wir unsprünglich auch fahren wollten. In Bischofshofen mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben, also entstand die Zahnpasta-Möwe, beziehungsweise ein Flügel davon.In Leoben holten mich dann meine Eltern ab, und die paar Tage Deutschland waren Geschichte.
In Selzthal mussten wir dann in den Schienenersatz umsteigen und fuhren weiter nach Bischofshofen. Es dauerte eine dreiviertel Stunde bis wir in Salzburg waren, und wir nutzen sie indem wir uns mit Zigarettenrauch umhüllten und unser Hirn mit Sangria und dem restlichen Frizzo benebelten. In am Bahnhof in Salzburg trafen wir dann einen Mann aus Florida, der nur den beiden Beachtung schenkte. Ich ging total unter, lag wohl an meine normalen Haaren. Also, dann rein in den Nachtzug, unerwartet noch 10 Euro Reservierungsgebühr blechen. Ich bin erst gegen 2 eingeschlafen und mindestens 5 mal aufgewacht, war also nicht gerade ein erholsamer Schlaf.

Donnerstag
Um 7 Uhr früh sind wir dann in Frankfurt angekommen. Deutschland hat irgendwie nur Kopfbahnhöfe, was super ist, weil man da nicht so viele Stiegen rauf und runter muss, hehe. Kurz zu McDonalds um Ruhe, Kraft und Frühstück zu tanken, und dann auf zur 8 Stunden Fahrt nach Rostock. Da haben wir dann ein paar Leute kennen gelernt, bei zwei davon hat man erst nachher gemerkt, dass die ziemlich hohl waren, das zweite Pärchen war wunderbar ruhig, wenn auch auffällig, aber wesentlich sympathischer.
In Rostock war nichts mit einer kurzen Verschnaufpause, weil so viele Punker, Asseln, Zecken, Skins und sonstiges Gesocks anwesend war, dass der Bahnsteig zu klein wurde. Die Fahrt nach Rövershagen war ein kleines Abenteuer für sich, aber ich hatte einen Sitzplatz, hehe. Beim Ausstieg noch mehr Pöbel und es konnte einem richtig die Lust vergehen. Sabrina und ich streikten, nachdem wir raus gefunden hatten, dass wir alle die 6 km zu Fuß gehen würden. Die anderen gingen also einkaufen und wir passten zu dritt auf das ganze Zeug auf. Nach weiteren 100 Metern streikten wir wieder, beziehungsweise wir wollten eine kleine Pause machen, und ein Taxi fuhr vorbei. Alle fingen panisch zu winken an, und 10 Minuten später saßen wir alle ziemlich happy im Taxi.
Raus aus dem Taxi, weiter in Richtung Eingang. Überall nur Schnorrer, wie aufregend! Um 35 Euro erleichtert Zeltplatz suchen, weiter weg vom Eingang, näher zum Haupteingang. Ziemlich genau in der Mitte blieben wir dann stehen, packen das Zelt aus und Schock. Überzelt ist da, aber weit und breit kein Innenzelt. Scheiße, Hektik und Geschrei. Die anderen sehen uns nur an, also wären wir bekloppt, sind wir anscheinend ja auch. Den Erfolg uns von jemand anderem ein Innenzelt abzuschnorren geben wir auch auf. Eine nette Dame vom Frauenservice gibt uns dann eine Plane, mit der wir immerhin schon mal einen wasserdichten (haha) Boden zusammenbasteln können. Das Basteln überlassen wir weiterhin dem Mann im Bunde, wir Mädels machen wieder mal gar nix. Der Zustand, den Zelt kann man das Teil ja nicht gerade nennen, steht und schon fängt es an zu regnen, also das ganze Zeug reingebunkert und auf zum Rundgang.
Wir waren tatsächlich nicht weit vom Haupteingang entfernt, den Toiletten waren wir auch nahe, aber nicht nahe genug um sie vom Zelt aus mit der Nase wahrzunehmen.

Freitag
Kein Wasser, keine Ahnung wo die Wasserstelle war, also blieb uns nix anderes übrig als Wasser kaufen zu gehen. 6 km zu Fuß, weil’s ja grad so lustig ist, 3 km davon mitten durch den Acker. Zurück fuhren wir dann mit dem Taxi, weil wir schon wieder viel zu unmotiviert waren um zu Fuß zu gehen.
Um halb drei fing die erste Band an, Oxo 86. War nicht unbedingt das, was ich mir unter Musik vorstellte, vielleicht war ich es aber auch nur nicht gewohnt dass auf einmal alles dröhnt. Von Hausvabot hörten wir nix, da wir uns auf die Suche nach Nahrung machten. COR war auch nicht wirklich meines, ich steh eben nicht auf Metal. Danach wurde uns die Steherei zu blöd und wir verschwanden wir zum Zelt. Erst kurz vor den Dödelhaien ließen wir uns wieder am Eingang durchsuchen, ob wir etwas Gefährliches dabei hätten. Dödelhaie sind die absolut bescheuertste Band, die mir je unter die Augen getreten ist. Der Versuch witzig zu sein misslang den Pseudo-Linken wahrlich. Ich war froh, als sie dann endlich das letzte Lied anstimmten.
Sabrina und ich wollten kurz raus aus dem Gelände und aufs Klo, als ich dabei Lukas in die Arme rannte. Gut, den nächsten erwischt, den ich auch wirklich kannte. Mit zum Zeltaufbauen, dann zwischenzeitlich endlich aufs Klo und dann wieder zum Zelt zurück. Jetzt hatte auch ich Nachbarn, die mir sympathisch waren, hehe. Und da wir in etwa den selben Geschmack teilen war es umso besser. Zusammen sahen wir uns einen Teil des No Respect Konzerts an. Und dann Mad Sin. Ich konnte nicht mehr wirklich stehen, also gingen wir vorzeitig und steuerten ein Lagerfeuer am Zeltplatz an um uns etwas aufzuwärmen. Danach wieder zurück um die Casualties zu sehen, die ich ziemlich langweilig fand. Ich sah nix, mir tat der Rücken so weh, dass ich nicht mehr aufrecht stehen konnte, also machte ich mich auch hier vorzeitig aus dem Staub, ohne jemandem etwas zu sagen und machte es mir alleine im Zelt gemütlich. Die anderen zwei kamen dann nach.

Samstag
Lange geschlafen, zumal 10 Uhr schon mal länger ist als 8 Uhr. Gefrühstückt, jaja es waren Waffeln und keine gefüllten Paprika so früh am Morgen. Wir machten unsere üblichen Runden, bevor die Konzerte anfingen. Erst um halb 6 hatten wir ernsthaft etwas zu tun, als OHL anfingen. Die Zeit vorher verbrachten wir mit einer Flasche Wein und einer Packung Apfelsaft, wobei uns die Männer immer wieder tatkräftig unterstützen. Bei OHL selbst war ich wieder stocknüchtern, also wieder nix mit dem großen Rausch. Nachdem ich die Volkshetzer überstanden hatte, waren Valkyrians dran, die um einiges mehr bei mir auslösten. Sie waren echt gut indem sie langsam waren und rundherum kein Gedresche ausbrach. Loikaemie waren wahnsinnig und ich war auch wahnsinnig weil ich mich viel zu weit (20. Reihe oder so) vorne hinstellte. Tja, 5 Sekunden nachdem sie anfingen war ich schlauer und versuchte mich rauszudrängen, was mit einem offenen Schuhband doch eher ein Abenteuer war. Das restliche Konzert genoss ich von draußen und sah den Leuten zu, wie sie sich gegenseitig versuchten die Birne einzuschlagen. Nach Loikaemie trafen wir uns alle wieder beim Zelt, und dort verweilten wir dann auch ziemlich lange und gingen erst wieder hinüber als Pöbel und Gesocks schon längst spielten und die Zuschauer mit Zugaben eindeckten. Danach kamen Die Art und sie waren göttlichst. Er hatte eine Stimme, worüber man schon ein Lied singen könnte und man verstand auch wovon er sang. Es machte zwar nicht immer auf Anhieb Sinn, aber es war trotzdem atemberaubend. Die Stimmung war dementsprechend melancholisch und nur selten war Pogo zu sehen (aber auch hier missverstanden ein paar Leute die Dinge). Ich war richtig traurig als sie aufhörten zu spielen, weil das Lied, was ich von ihnen kannte nicht dabei war. Den restlichen Abend über verbrachte ich irgendwie bei irgendwem bis The Other anfingen, stand ich schon eine halbe Stunde da. Ein Skinhead hatte mich in ein Gespräch verwickelt, aber ich war nach einer Viertel Stunde von ihm angenervt und war froh, dass er nach weiteren endlosen 10 Minuten abzog. 3. Reihe war auch hier keine gute Idee wie ich erkennen musste und ich verlegte meinen Stehplatz nach weiter hinten. Ich hatte das Glück wie das Pech neben bzw. hinten einem 2,20 Mann zu stehen. Solange er nicht vor mir stand war alles wunderbar. Eine dreiviertel Stunde lang wurde mein Körper von Glückgefühlen überflutet und in den letzten 5 Minuten war ich mir nicht mehr sicher ob ich träumte oder tatsächlich hier stand.

Sonntag
Irgendwie wussten wir nicht so recht, wie wir die Zeit totschlagen sollten, bis Fahnenflucht endlich anfangen würden zu spielen. Komischerweise war mein Schlaf von Tag zu Tag kürzer, was mich nicht sehr freute, da ich so umso mehr Zeit hatte, die ich nicht verschwenden konnte. Nach unserem herrlichem Mahl, Sabrina kochte für mich, da ich zu faul war, das Päckchen aufzureißen und in den Topf mit Wasser zu kippen, suchten wir die Wasserstelle. Mir waren schon ein paare Mädchen aufgefallen, die mit nassen Haaren herumliefen, also musste es irgendwo was geben. Lageplan hatten wir nicht bzw. die beiden hatten ihn, ohne davon zu wissen! Also fragten wir uns durch und sie erklärten uns wie wir dort hin kommen. War dann eigentlich ganz leicht zu finden und wir ärgerten uns, dass wir nicht schon früher drauf gekommen sind. Also sind wir wieder zurück, Haarwaschzeugs und Zahnputzzeugs holen und dann wieder zum Brunntrog und warten bis ein Platz freiwird. Nach dieser herrlichen Prozedur, die im Nachhinein dann doch nicht so herrlich war, als ich eine Woche später mit einer Rachenentzündung für meine Eitelkeit und meine Waschzwang bestraft wurde, holten wir unser Zeug und machten den Abwasch, ebenfalls am Brunntrog. Wie appetlich. Nachdenken darf man nicht, wieviel Zahnpasta und Haarshampoo (mit dem wir auch abgewaschen haben) und Essensreste, auch von uns, da herumtümpelten.
Um halb drei spielten dann endlich Fahnenflucht, die für mich die langweiligste Band des Wochenendes war. Danach gingen wir wieder zurück zum Zelt, bis Rubberslime spielten, die sie sich unbedingt ansehen wollten. Was ich in der Zwischenzeit machte weiß ich nicht mehr. Ich glaub ich bin im Zelt gelegen und hab mich der aufkeimenden Krankheit hingegeben und eben eingerollt. Um 7 Uhr abends spielten dann die Skeptiker, auf deren Auftritt ich mich ziemlich gefreut hatte. Als sie dann aber auf der Bühne standen, freute es mich nicht mehr. Ihr Auftritt war ziemlich beschissen, der Gitarist hüpfte zu aufgedreht quer über die Bühne, also nix für mich.
Am späten Abend bzw. in der Nacht (ca. 10 Uhr) war ich wieder mit Lukas unterwegs, weil sich die zwei im Zelt einrollten und streikten. Wir sahen uns 999 an, die mir vom ganzen Tag her am meisten zusagten. Als alten englischen Oi, würde ich das bezeichnen, aber ich hab keine Ahnung, also hört nicht auf mich. Sie waren jedenfalls einsame spitze und ich kostete jedes Lied aus, auch wenn ich keines davon kannte. Gegen Mitternacht finden dann die Meteors an zu spielen. Nach ca. 19 Liedern entschlossen wir uns aber zu gehen, weil ohnehin alles gleich klang. Baumi und Sabrina mussten wohl schon schlafen, ich hatte ihnen vorhin gesagt, dass ich sie so gegen 5 aufwecke, damit wir zusammenpacken und losgehen können. Lukas hatte keinen Schlüssel für sein Hochsicherheitszelt, das er mit jemand anderem teilte, also quetschen wir uns noch zu den beiden Schlafenden ins Zelt. Es dauerte bis drei oder halb vier, bis sein Freund kam und ich meinen Schlafsack wieder für mich alleine hatte und endlich wieder meine Beine ausstrecken konnte. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu schlafen, aber ein bisschen eingenickt muss ich wohl doch sein.

Montag
Gegen halb fünf schälte ich mich aus dem Zelt, der Eingang war nur mehr 40 cm über dem Boden und ich wollte die beiden noch nicht aufwecken. Lukas und ein paar andere standen noch immer draußen, es war ein wirklich arschkalter Morgen. Wir redeten ein bisschen, ich ließ mich von einem Typ anmaulen, maulte zurück und weckte schließlich die zwei auf, indem ich herumlärmte und sie anstieß, dass es schon 8 ist und wir den Zug verpasst hätten. So wurden sie nach kurzer Zeit endlich wach und wir konnten anfangen zu packen. Um 5 Uhr morgens! Nachdem wir einigermaßen alles rausgeschafft hatten, riss Baumi das Überzelt runter, und da wir nie ein Unterzelt gehabt hatten, konnten wir jetzt leicht alles umdrehen und sehen ob wir noch was liegen gelassen hatten. Und es fanden sich in der Eile dann doch noch ein paar Sachen. Die zwei wollten früher gehen und hatten auch das Glück einen Einkaufswagen erwischt zu haben. Mittlerweile war es sechs Uhr morgens. Ich blieb bei Lukas, wir wollten etwas später weggehen und zuerst noch mit den anderen Reste saufen gehen. Auf halbem Weg zum Festivalgelände drehen wir jedoch um, weil zumindest wir beide doch keinen Bock drauf hatten und gingen ebenfalls Richtung Bahnhof. Nach einer halben oder dreiviertel Stunde waren wir dann auch dort, und ich spürte jeden Muskelfaser meiner Ober- und Unterschenkel. Wenig später kam der Regionalzug, der uns nach Rostock brachte. In Rostock hatten wir das Glück einen früheren Zug zu erwischen, der jedoch zu unserem Pech auch ein Regionalzug war. Die drei schliefen, während ich ihnen abwechselnd dabei zu sah und aus dem Fenster schaute. Irgendwann wurde Sabrina wach und wir redeten ein wenig. Dann bin auch ich für zehn Minuten eingepennt. Gegen halb 10 0der 10 waren wir dann in Hamburg. Dort stiegen wir dann in den ICE ein, zuvor machten wir jedoch noch Halt beim Hotdog-Stand und besorgten uns unser "Frühstück". Im ICE hatten wir viel Zeit für uns, wir fuhren ca. 6 Stunden bis wir in München ankamen. In diesen 6 Stunden, standen Baumi und Sabrina kurz vor der Trennung, ich redete die ganze Zeit mir Lukas und der andere Fahrgast im Abteil fühlte sich sicher genervt von uns, auch von dem Körpergeruch den wir mittlerweile mit herumschleppten. In München hatten wir anderthalb Stunden Aufenthaltszeit, also gingen wir zu Burger King um endlich etwas in den Magen zu bekommen. Der nächste Halt war Salzburg, ich wacht nur ganz kurz davor auf. So kurz davor um noch eine zu qualmen und um die Sachen zusammenzupacken. In Salzburg wussten wir nicht weiter, es war noch kein Zug angeschrieben, mit dem wir fahren könnten, und wir hatten keine Ahnung ob es noch den Schienenersatz gab. Also tuckerten wir mit dem Straßenbahnverschnitt nach Bischofshofen, von wo weg der Schienenersatz gehen sollte. Der Schaffner erklärte uns, dass es seit heute keinen mehr gibt, und dass später der Zug gefahren wäre, mit dem wir unsprünglich auch fahren wollten. In Bischofshofen mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben, also entstand die Zahnpasta-Möwe, beziehungsweise ein Flügel davon.
In Leoben holten mich dann meine Eltern ab, und die paar Tage Deutschland waren Geschichte.

12. Oktober 2007

Shoppingwahn

Welche furchtbaren Formen es annehmen kann, wenn man nicht aufpasst, und in der Regel passt man nicht auf. Schon ist es passiert, man hat es übersehen und ist der Gehirnverblödung in die Arme gelaufen. Da muss man sich nicht mal anstrengen, das geht ganz von selbst.
Oh Gott, wenn Dummheit wehtun würde, würden manche vor Schmerzen schreien. Und wie sie schreien würden. Es ist jedes mal wieder beeindruckend, wie sehr man Sprache verstümmeln kann. Manchen Leuten traue ich nüchtern weniger Gehirnzellen zu, als einem Penner betrunken. Wir bewegen uns nicht weiter, wir bleiben einfach stehen. Und vor allem in Einkaufszentren bleiben wir sehr oft stehen. Immer dann, wenn sich da eine neue, unbekannte Auslage vor uns auftut. Und obwohl es dieses Geschäft in jeder größeren Stadt gibt, und wir doch eigentlich gar nichts brauchen, können wir es nicht lassen reinzugehen. Und dieses neu eröffnete Einkaufszentrum ist natürlich ganz besonders prickelnd. Wieder alles gleich, kaum eine Abwechslung, aber es muss sein! Ein großer Ansturm, ganz groß, so groß, dass man keinen Parkplatz bekommt, aber in spätestens einem Jahr bekommt man einen Parkplatz, weil ein anderer Einkaufsbunker eröffnet hat, und dieser dann uninteressant geworden ist.
Immer ist es diese Parkplatzfrage, weil sich natürlich jeder dieses hochmoderne, architektonische Wunderwerk mitten in der Innenstadt ansehen muss. Dort sieht man all jene, von denen man hofft, ihnen durch das Wochenende entkommen zu sein, das man sich zwei Tage der Woche nicht sehen muss. Aber denkste, genau dieses Leute sind dort. Gedanklich befördert man sie dann meistens hin zur Müllabfuhr, die ganz intelligent genau in die Umfahrung gebaut wurde, so dass, wenn der Müllwagen kommt ein kleiner Stau entsteht. Aber wer will den hier über die fleißigen Brummifahrer schimpfen, die doch nur brav den Dreck der Masse wegräumen. Irgendjemand muss es ja mechen und das ist immerhin noch wahre, ehrliche Arbeit. Sie verplanen keine ganze Stadt komplett falsche, so dass man, wenn man sich einmal verfährt 10 km umsonst irgendwo herum fahren muss, nur damit man wieder auf die richtige Straße kommt.

11. Oktober 2007

Das letzte Mal

....Das war jetzt eindeutig das letzte Mal, dass ich für diese angebliche Dienstleistung, die eigentlich nur ein Schuss in den Ofen ist, bezahlt habe.
Ab jetzt ist dafür wer anderer zuständig, die gute, liebenswürdige und hilfsbereite Lisa zum Beispiel, ein eine Ahnung davon hat was mir gefällt und was scheußlich ist. Und die selbst auch Geschmack besitzt, davon hat sie reichlich.
Auf alle Fälle mehr als diese dumme K**, die "bitte alles durchstufen" falsch aufgefasst hat. Wär ja nicht das erste Mal, das ausgelernte Leute diesen Wunsch missachten und einfach drauflos schnipeln, sodass es nachher genau gleich aussieht, nur unten ein bisschen fransiger und eben 5 cm kürzer.
Oh wie ich sie verfluchen könnte. Mit gehen viele furchtbare und grausame Dinge durch den Kopf die ich mit ihr anstellen würde und vor allem mit ihren Haaren: schnipp, schnapp Haare ab. Und die Tussi würden schreien und zerbersten vor Wut.
Und ich, ich werd mir ein Rasiermesser zulegen, nicht um ihr etwas anzutun, wär zu schön, sondern um meine Haare mit Lisas Hilfe irgendwie hinzubekommen, dass es ganz und gar nicht professionell aussieht, aber dass es mir gefällt. Und ich geb mich mit vielen zufrieden, nur das war das letzte Mal dass ich einer Fremden vertraut habe, die den Anschein gemacht hatte, sie würde das, was sie gelernt hat auch beherrschen.

Stille

Ich lag da und starrte, starrte an die Decke, an die Wand und versuchte ihn mit aller Kraft nicht anzusehen. Ihn, der mir Momente zuvor so wehgetan hatte. Also lag ich einfach nur da und versuchte mich von ihm zu lösen, von ihm, der über mir lag und mich festhielt als ich um mich schlug. Ich wollte nicht aufgeben, aber ich konnte doch nichts tun, also resignierte ich, gab auf. In mir war etwas zerbrochen, alles tat weh, jeder Faser meiner Körpers schrie um Hilfe und ich konnte doch nicht sprechen. Meine Lippen waren verschlossen, meine Augen versiegelt, ich konnte nicht weinen, und ich hätte es so sehr gewollt. Ich konnte nur da liegen und alles anstarren. Tausende Gedanken, tausende Fragen, aber ich wollte sie nicht stellen, dazu fühlte ich mich zu kraftlos. Ich fühlte mich abgeschottet, in mir selbst eingeschlossen. Dieser Schmerz hatte mich gefesselt, und er, der über mir lag, hatte ihn mir zugefügt. Ich war stumm, und auch er sagte kein Wort, er sah mich nur an und hielt mich weiter fest, niemand bewegte sich mehr. Es herrschte völlige Ruhe im Raum, aber tosende Wut und Verzweiflung in den Gestalten in ihm. Ich verspürte keinerlei Tatendrang, ich wollte mich nicht rühren, wollte nicht denken und vor allem wollte ich nicht mehr fühlen. Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren, und diese Sinnlosigkeit die mir wieder mir ganzer Kraft entgegenkam verdrängen. Ich wollte diesen Moment vergessen, nie wieder daran denken müssen, aber ich befand mich immer noch in ihm, in diesem Augenblick. Ich wollte schreien, aufspringen, mich losreißen. Ich wollte weg rennen und gefunden werden. Und ich wollte vor allem eines: aufwachen und diesen Schmerz nicht mehr spüren. Doch ich lag nur weiter da und starrte an die Wand, sprach kein Wort und bewegte mich nicht, und er lag über mir, er der in mein Leben eingedrungen war und es verändert hatte. Dann löste sich diese Starre und ich begann wieder zu atmen, langsam aber ich atmete wieder. Ich drehte mich um, sah ihn an, mit einem fragenden und zugleich traurigen Blick und sagte doch nichts. Diese Starre hatte sich also doch nicht gelöst, und ich lag noch immer da, starrte ihm in die Augen und versuchte ein Gefühl zu erkennen, aber ich kann keine Gefühle in Augen sehen, ich kann auch keine traurigen Augen von glücklichen unterscheiden. Also starrte ich ihn nur weiter an, niemand sprach ein Wort, er lag noch immer über mir, er der mir zuvor so weh getan hatte, sah mich noch immer an.

25.April 2007

8. Oktober 2007

Schrottreif

(Andreas Löhr - Fliehende Stürme)


Alte Dinge werden wieder aktualisiert. Alter Texte wieder gelesen und neu gepostet. Was soll man mehr dazu sagen?! Nichts neues in Sicht...

Tränenkeller


Bitterkeit
Trotz der Verbissenheit
Fallen gelassen
Stehn geblieben
Angst und Freiheitsdrang
Wettlauf mit dem Unmöglichen
Flucht vor der Senilität
Weg von der Ablehnung
Verleugnete Wirklichkeit
Vereinsam und zurückgezogen
Schatten auf der Seele
Wut und Kälte tief im Herz
Zerplatzte Träume, verblasste Wünsche
Schuldumwälzung

Höhenflug


Höhenflug
Flieg!
Der Himmel ist weitA
uf der ewigen Suche nach mehr
Grenzenlos, frei

Glück und Hoffnung
Geschmückt mit Träumen
Farbenfrohe Welt
Die zum Bleiben einlädt
25.April 2007

Wiederaufbau

Vergänglicher Schmerz
Ausdruckslose Augen
Verschlossene Lippen
Kaltes Herz

Schneller Puls
Depressive Gedanken
Tiefer Fall
Dumpfer Aufprall

Fremde Gesichter
Neues Leben
Verwirrter Kopf
Endlose Flucht

Verwehrte Wünsche
Hoffnungslose Träume
Zerschlagenes Vertrauen
Eingesperrte Seele

Verständnislose Urteile
Falsches Misstrauen
Erdrückende Worte
Ergebnislose Verhandlungen

Verbliebene Schätze
Trangende StützeS
chützende Hände
Beruhigende Sätze

25.April 2007

Erscheinung


Alles erscheint
In einem süßen glänzenden Licht
Und dahinter verbirgt sich
Faulendes Fleisch und getrocknetes Blut

Mit der schillernden Falschheit und einem lügen genährten Lächeln auf den Lippen. So sehen Menschen aus. Mit ihrem Ideal von Perfektionismus dass niemand erreichen wird, stellen sie sich vor dich und versuchen dir ihre Träumereien ins Gehirn zu pflanzen. Sie sagen dir, wer du sein musst um anerkannt zu werden, sie zeigen dir was Schönheit ausmacht und sie lehren dich, dich vor den Hoheiten zu verneigen. Sie führen dich in eine Sackgasse, deren Mauern aus den Lügen der Welt gebaut sind und deren Dreck am Boden die Vollkommenheit von Menschen darstellt, die es gewagt haben zu denken. Sie zwingen dir ihren Glauben auf, der auf Geschichten, Erzählungen, längst veralteten Ansichten und Träumen von Tagen aus der Vergangenheit basiert.
Du denkst die Sonne strahlt, doch sie strahlt sie strahlt nicht wirklich, denn alles was du siehst ist ein blendendes Licht das auf Menschen scheint, die im Schatten stehen sollten. Auf Menschen, die nichts bewerkstelligt haben und sich für die Taten von Unsichtbaren rühmen. Auf Menschen deren Worte dein Gehör verätzten, deren Anblick dich blind zu machen droht. Deren Verlogenheit so offensichtlich ist, doch niemand steht ihnen gegenüber, die Dummheit die alle beherrscht lässt sie nicht sehen, nicht hören, nicht denken und nicht fühlen. Sie sind die Marionetten in einem Theater in dem die Sonne den Mond küssen soll, um zu beweisen dass durch Menschenhand alles möglich wird.
Sie stehen mit Blumen und einer Flasche Sekt da, lächeln dich an und wenn du dich umdrehst zeigen sie ihr Gesicht. Die Hässlichkeit von Missachtung, Respektlosigkeit, Arroganz, Ungewissheit und Mord. Die Missachtung die sie jedem entgegen bringen, der sich nicht selbst verrät, der sich nicht mit schmerzverzerrtem Gesicht beugt. Die Respektlosigkeit, die du zu spüren bekommst wenn du nicht einer von ihnen sein willst, weil du es nicht mit dir selbst vereinbaren kannst. Die Arroganz die sie dir mit stolz geschwellter Brust zeigen, weil sie besser sind als du, und du niemals das erreichen kannst, was sie besitzen. Und mit der Ungewissheit in den Augen versuchen sie dir zu erzählen dass alles in Ordnung ist und dass du dir keine Sorgen machen musst, denn sie werden es für dich regeln. Und wenn du anfängst du denken, beginnen sie zu morden weil du gefährlich für sie wirst.

Sackgasse

Sackgasse
Es gibt eigentlich keine Möglichkeit mit irgendjemand zu reden ohne sich dabei vorgeführt, dämlich und beschissen vorzukommen. Nicht mal wenn man sich mit guten Freunden in ein Gespräch wagt. Irgendjemand stört immer. Schade eigentlich, weil einem so manches mal dadurch sicher etwas entgeht. Es ist schlimm, dass einem manchmal solche Gedanken kommen, wobei schlimm vielleicht aber nicht das richtige Wort ist. Traurig würde es eher treffen, weil es ja tragisch ist wenn gute Freunde sich abwenden beziehungsweise sie einen aus diesen und jenen Gründen abwürgen. Aber natürlich ist das ja alles ganz natürlich, und jeder macht so etwas, die einen öfter als die anderen. Es ist schwierig Beziehung, welcher Art auch immer, im Gleichgewicht zu halten wenn man am liebsten alles aus der Bahn werfen würde, nach so vielen Tagen wo eigentlich ohnehin nicht mehr vieles so läuft wie es laufen soll. Gleichzeitig macht man sich dann Gedanken darüber ob es einem überhaupt gefällt was man so mit sich anstellt. Vom Äußeren mal abgesehen, dass sich außer einem markanten Merkmal nicht wirklich verändert hat. Sind es doch die Innereien die rufen und schreien und betteln und die unerhört bleiben. Kann man so etwas als einen Absturz bezeichnen wenn man ungebunden, frei und ohne jegliche Verpflichtung seinen "Spaß" haben will, wobei der Abend entweder frustrierend oder der nächste Morgen frustrierend werden kann?! Ich beschäftige mich nicht mit der Frage, ob es richtig oder falsch ist, dass man hin und wieder sprunghafter handelt, aber es wäre interessant zu erfahren wo die eigenen Grenzen liegen, und abwann Gefühle wieder ihren Part übernehmen sollen. Der Wunsch, alles ganz weit weg zu haben, so dass man sich danach sehnen muss, ist der nicht vielleicht manchmal etwas eigenartig? Nur bloß nicht in der Nähe, das könnte irgendwann unangenehm werden, wobei die Dinge in der Nähe eine längere Haltbarkeit besitzen als die Dinge, die man ergreifen will aber nicht kann weil sie kilometer weit weg liegen, und man selbst nicht auf dieser Zugstrecke liegt. Man liegt ganz weit abseits, in einem Tal, das zwischen zwei anderen Tälern ist, was den Zugverkehr unmöglich macht. Aber weg zu wollen wäre hier nicht das richtige. Warum auch? Was man braucht, oder glaubt zu brauchen ist in der Nähe. Alles was man nur haben will ist weiter weg, sodass man sich anstrengen muss.

7. Oktober 2007

Wegen Reichtums geschlossen

Das Fieber und sonstige grausige Zustände, die man eigentlich gar nicht haben will, haben wieder zugeschlagen. Und weil man sich so wahnsinnig über die Kopfschmerzen freut, die dieses lästige Dröhnen mit sich bringen, kurvt man auch quer durch die Stadt um einen Arzt zu finden, der gerade Lust dazu hat seine Ordinationszeiten auch einzuhalten. Hmm, bei vier Ärzten denkt man sich eigentlich, dass wenigstens drei davon da sind. Pustekuchen! Von dem werten Herrn, der in Urlaub ist, weiß man natürlich, ist immerhin auch der Hausarzt. Von der Vertretung weiß man, seit man vor dessen verschlossener Tür stand, dass er Wochenenddienst hat, und Freitags mal so gar keine Lust dazu hatte sich irgendwie dem Leid seiner Patienten anzunehmen. Also geht man zu dem, der nicht am Arsch der Welt seine Praxis hat, und man erfährt von der Arzthelferin, dass nicht einmal der Gynäkologe an diesem Tag bereit ist etwas zu tun. Man beugt sich nun dem Schicksal, lässt sich sagen, dass der Herr Doktor noch schnell etwas zu erledigen hat, bevor er sich um all die anderen lästigen Kleinigkeiten kümmern kann, die die Patienten angeschleppt haben, die jetzt, noch geduldig im Warteraum hocken. Herr Doktor lässt sich aber außergewöhnlich viel Zeit, denkt man sich, nachdem die ersten zehn Minuten vergangen sind, man ein Klatschblatt bereits durchgeblättert hat und die Arzthelferin ihren Kopf zur Tür heraus gesteckt hat. Wenigstens eine, die sich um das Wohl, all dieser sterbenskranken Menschen, bemüht ist. Denkt man. Man denkt es zumindest so lange, bis man auf die Uhr schaut und merkt dass bereits eine halbe Stunde vergangen ist. Man hat die nächsten zwei Klatschblättchen überflogen und weiß, dass sich Britney Spears die Haare abgescherrt hat und Anna Nicole Smith eine koksende Schlampe war. Um dieses wertvolle Wissen bereichert, riskiert man noch einen Blick auf die Uhr und stellt fest, dass bereits mehr als eine Stunde verstrichen ist, seitdem man fast ins Wartezimmer gestolpert ist. Die Arzthelferin kommt wieder, mit einem merkwürdig mitleidigen Blick, nimmt die E-Cards entgegen, die für unser Gesundheitssystem unentbehrlich geworden sind und verzieht sich wieder in den Sprechstundenraum. Und dann endlich, nach geschlagenen eineinhalb Stunden kommt man dran und tritt in das Sprechstundenzimmer, der sogleich auch den Behandlungsraum darstellen soll. Nachdem man sich flüchtig umgesehen und weitere Daten bekannt gegeben hat, kommt endlich der werte Herr Doktor. Ihm scheint entgangen zu sein, dass seine Praxis schon seit eineinhalb Stunden geöffnet und er bisher noch nicht einmal den kleinen Finger gerührt hat. Er untersucht flüchtig den Patienten vor ihm, geht die Runge um den Schreibtisch um der Arzthelferin die Medikamentenliste zu diktieren. Dann widmet er sich wieder ganz ausführlich seinem Hosenbund. Und während man so dasitzt und sich eine grundlegende Fragen stellt, bemerkt man ein fettes Pelzknäuel mitten auf dem Schreibtisch, und siehe da, das Dinge atmet sogar noch. Ob die Patienten vorher nach einer möglichen Katzenallergie gefragt werden? Wohl kaum. Im Endeffekt muss man dankbar sein, dass wenigstens irgendein Mediziner sich dazu herabgelassen hat einen zu untersuchen um dann nach weniger als fünf Minuten mit einem langen Rezept wieder nach Hause geschickt zu werden. Sommerzeit ist Urlaubszeit und anscheinend ist es für die Medinziner hier, hinter diesem Felsklumpen ein lästiges Übel während dieser heißen Tage, die eigentlich ja nicht einmal heiß sind, ihrem Beruf nachzugehen. Nächstes Mal hängt ein Schild vor der Tür: "Wegen Reichtums geschlossen!"

Bahnen

"Mein Leben läuft wieder in Bahnen!" Nix, weg damit, mit diesem blöden Spruch, der zu nichts taugt, weil er nicht war ist. Wenn man einmal aus seinen Bahnen herauskatapultiert wurde, aus welchem Grund auch immer, kommt man nicht mehr in die gleiche zurück. Man sucht sich neue, die man ergründen und danach irgendwann verfluchen kann, weil sie zur Routine wurden, bis dann wieder etwas passiert, was uns wieder hinauswirft. Der ewige Kreislauf!

Gewohnheiten

Eigentlich hatte ich mir ganz fest vorgenommen mich jetzt gleich vor den Fernseher zu begeben und das Programm zu suchen um zu sehen ob heute etwas anständiges im Flitterkasten läuft. Nun kann ich mich aber nicht wirklich wegbewegen von diesem wunderbar angewärmten, alten, zerfederten Stuhl, den ich doch so gerne los werden würde. Ach was sind Worte doch wunderbares, sind doch ohnehin viel besser als Szenen die man in der Kiste sieht. Wie lang ists her, dass ich das letzte Mal etwas geschrieben hab? Jaja, lang lang ists her. Und was man doch für Bekanntschaften macht, ob auf der Straße, in der Schule und (jawohl) auch am Arbeitsplatz lernt man anständige Leute kennen, bzw. man hofft dass die angeborene Menschenkenntnis, die von Haus aus grottenschlecht ist, sich diesmal nicht trüben lässt und der da wirklich ein ganz netter Kerl ist. Hmmm, oder vielleicht leb ich ja auch frei nach dem Motto: Der dich nicht kennt, bei dem hast du Chancen. Das mit den Chancen, jetzt bitte ja nicht falsch verstehen, denn es ist doch nicht so dass man dabei immer nur ans sexuelle denkt. Vielleicht irre ich mich ja auch und ihr dachtet gerade gar nicht daran und ich hab euch drauf gebracht? Wie auch immer, es sei wie es sein und nicht anders, man kann es ohnehin kaum ändern, und Veränderungen bringen IMMER einen bitteren Nachgeschmack mit. Wo wir gerade doch so schön beim Thema sind, die einleitenden Floskeln übersprungen wurden, kommen wir doch irgendwann, auch wenn wir es nicht wollen, ich will es, auf das Theme das besagt "Gewohnheiten umstellen". Entrüstung macht sich breit, aber ja doch, jeder hat sie. Man möge sie vertuschen, verschleiern, niemals darüber reden und es wird gar niemand darauf kommen. Wobei sie doch eigentlich nichts schlimmes sind, es gibt viel schlimmeres über das man sich eigentlich Gedanken machen müsste, aber wozu führt das im Moment denn schon, nicht nach so einer wahnsinnigen Blockade, nein das ist zu früh, um sich darüber Gedanken zu machen, über Klimaschutz und über den dritten Weltkrieg, aber alles wird kommen, jawohl das schwöre ich und jeder wird sich einmal Gedanken darüber machen. Aber Gewohnheiten sind doch etwas schönes, vor allem weil man weiß dass es dadurch selten Veränderungen gibt, und das wiederum für die Menschen schön ist, die keine Veränderungen mögen, wie ich zum Beispiel. Habt ihr es heute in der Zeitung gelesen? Diesen Schrott, diesen Müll und diesen Abschaum den eigentlich niemand braucht, aber den wir trotzdem haben und wir sind auch noch stolz darauf, dass wir stinken als wären wir gerade aus eine Jauchegrube gestiegen. Ich kenne da auch jemanden, der stolz darauf, dass er stinkt, und der sich auch weigert etwas daran zu ändern und etwas für die Allgemeinheit zu tun, dieser Egoist. Aber wer tut schon etwas für die Allgemeinheit, wenn er dafür nichts bekommt! Wir Egoisten. Ich würde ihm etwas zurückgeben, für diesen Gefallen, damit die Fenster im Winter endlich einmal geschlossen bleiben können, nämlich ein Kübel Wasser und eine Seife. Damit wäre meine Schuld bezahlt und sein Aufwand wäre entschädigt. Jaja, so sind sie diese Gewohnheiten, jeder hat sie, aber das hatte ich ja bereits erwähnt, wie vergesslich ich doch heute bin, nein eigentlich bin ich nicht vergesslich, ich wiederhole nur gerne Sätze, die bedeutend sind, zumindest meiner Auffassung nach. Und ich meckere schon wieder, über alles und jeden und meckere auch über die Leute, die einmal still sind, und obwohl ich wollte, dass sie still sind, passt es mir jetzt doch wieder nicht. Ach, immer diese Gewohnheiten!

Empfindungen

Die Welt ist schwierig und nicht immer ist es so, dass wir sie uns schwer machen, wobei dies auch oft genug der Fall ist, was ich unter keinen Umständen abstreiten will. Gefühle, Verwirrungen, Ängste, bitterkaltes Warten auf Erhofftes, das ist dieses Art und Weise wie man es sich wünscht nicht mehr kommen wird. Ja bitterkaltes Warten ist es, was uns trennt, von denjenigen die versuchen uns Nahe zu sein, die versuchen uns nicht alleine zu lassen und die versuchen uns zu verstehen. Aber genau dieses bitterkalte Warten ist es, was uns kalt sein lässt, was uns nicht vergeben, vergessen aber vor allem nicht reden lässt. Es sperrt uns nicht ein, wir sperren uns selbst ein und beklagen uns darüber. Und wenn dieses bitterkalte Etwas mit Einsicht zu tun hat, wird es für uns und diejenigen, die sich um uns herum postiert haben und uns im Falle der Notwendigkeit oder viel mehr im Falle des Schreies die Hand halten. Sie lassen sich weg stoßen, aber wie oft, bevor sie es aufgeben, bevor sie uns aufgeben und wir wären selbst daran Schuld. Wie oft kann man sie weg stoßen, beschimpfen und bespucken, bevor sie sich wieder ihrem Leben zuwenden oder jemanden der ihre gutgemeinte Hilfe auch annimmt. Einsicht ist oft etwas tragisches, sie hat nicht immer gute Absichten und es ist für viele von uns heute noch ein Rätsel ob Einsicht etwas positives ist. Seis wie es sei. Die Einsicht bringt ihre Schwester die Veränderung mit. Und Veränderung ist die umstrittenste Tatsache. Ist sie nun gut, ist sie nun schlecht, sie bringt immer Ungewissheit, Bang und Angst mit. Anstatt uns einfach auf ein Gefühl, auf eine Tatsache zu konzentrieren, werden wir abgelenkt von ihren Begleitern, die versuchen jeden Plan, jeden positiven Gedanken wieder über den Haufen zu schmeißen. Wo wir schon bei Gedanken sind. Gedanken machen wir uns immer, über alles. Nur bevor wir sie nicht ausgesprochen haben, werten wir sie nicht als real, man kann locker-flockig darüber hinweg blicken ohne großartig mit der Wimper zu zucken. Aber wenn man erst diese Gedankengänge ausgesprochen hat, dann sind sie real und sie nicht nur bloß gedacht, wir können sie dann nicht einfach so zurücknehmen wie einen Versprecher, weil wenn wir Angst vor ihnen haben sind sie meist schwerwiegender als wir uns eingestehen. Wir denken uns, dass sie vieles anrichten, vieles auslöschen zerstören, ruinieren könnten. Dabei ist es nur diese Angst die uns kaputt macht, Tag für Tag. Und dann haben wir sie ausgesprochen und sind tieftraurig über die Konsequenzen, auch wenn diese bösen Veränderungen vielleicht einen guten Beigeschmack beisteuern mögen. Die Einsicht ist tieftraurig, zumindest erscheinen uns die meisten so. Die bitterste Erkenntnis ist die, wenn man darüber nachdenkt wie es früher war, und wie es jetzt ist. Damals als man Menschen hinter sich wusste, und heute sieht man zurück und sieht Scheiße, die man eigentlich hinter sich lassen wollte, aber weit und breit keine Menschen mehr, die einem den Rücken stärken würden, und dann müssen wir einsehen, dass wir sie selbst vertrieben haben, was das Spiel wieder ins Rollen bringt uns schlecht zu fühlen. Auch wenn man früher nicht mit heute vergleichen kann, weil man seine Problem von früher mit ins heute geschleppt hat, machen wir das allzu gerne, auch wenn es zu nichts führt. Wir müssen Dinge miteinander vergleichen, sie aneinander messen um das eine für Gut und das andere für Schlecht zu befinden, dabei lassen wir die umgebenden Faktoren immer brav weg, das war schon immer so und das wird auch immer so sein, komme was wolle. Wir ahnen oftmals gar nicht, was wir mit diesen ewigen Vergleichen kaputt machen, aber wir machen es, um nachher wenigstens einen ausgibigen Grund zu haben uns schlecht zu fühlen.

Engelsflügel

Ich beginne zu starren
Und zu sehen
Alles wieder zu fühlen
Spüre wieder den Schmerz

Ich fange an, schneller zu atmen
Und sehe Erinnerungen aufsteigen
Ich drehe mich um
Starre weiter

Mein Atem wird immer schneller
Längst sind keine Bilder mehr da
Nur betrunkene Sehnsucht
Die schreit

Immer schneller, immer weiter
Jeder Gedanke verliert sich in Nirgendwo
Ich suche nach Halt
Doch da ist nichts

Wände, die mich einzusperren scheinen
Ich kann mich nicht bewegen
Auf und ab
Auf und ab
Ein Meer aus Tränen
Doch wo bleibt der Ozean?
Ich liege da
Verliere mich in scheinbarer Leere

Ich will die Worte einfangen
Doch es sind zu viele
Zu viele Engelsflügel

Ironie....auf eine Art und Weise

Sink, sink tiefer
Immer weiter hinein
In die Abgründe
In die Tiefen
Ins Meer aus Schmerz und Leid


Geh, geh weg
Hol noch einmal ganz tief Luft
Und dann bist du fort
Schäm dich woanders
Aber nicht hier


Verschwinde, verschwinde
Ganz schnell
Zeig niemandem mehr dein Gesicht
Voller Tränen ist es wieder
Hier will dich niemand sehen


Weine, weine
Und du wirst merken
Wie gut es tut es immer und immer wieder zu tun
Rutsch ab
Geh fort
Aber bleib nicht hier


Verstecke dich
Weiter, damit du nicht kämpfen musst
Damit du schluchzen kannst
Und flehen und leiden
Aber vergisst zu leben


Verfluche alles
Und dich selbst, du wirst sehen
Es bringt Heilung
Wenn du vorm Spiegel sitzt
Und das Bild anstarrst


Schrei, Schrei
Nur weiter
Irgendwann wird dich jemand hören
Und mit dem Finger auf dich zeigen
Es gibt sie immer noch


Schlag gegen die Wand
Und du wirst sehen
Wie beschissen alles ist
Und du stehst mitten drin
Und bist feige raus zu kriechen
Denn stehen kannst du schon nicht mehr

Nimm sie ernst und dein Leben wird so weiter gehen. Ironie ist doch was Wunderbares.

Ich weiß nicht...

Ich weiß nicht......
Wann es aufhört so exzessiv weh zu tun, wann endlich Linderung des Leids in Sicht kommt. Wann man wieder normal miteinander reden kann, wann man nicht mehr voneinander genervt ist. Wann und ob man sich überhaupt wieder Dinge erzählen kann, die über die Beschäftigungen der letzten Stunden hinausgehen. Wann Floskeln wie „Wie geht es dir?" wieder an Wertigkeit gewinnen. Wann es wieder Gespräche gibt, die Sinn haben, die glücklich machen und die erfüllen. Wann man aufgehört zu trauern und sein Leben wieder in die Hand nimmt. Wann man endlich versucht etwas aus sich zu machen und nicht nur stur da zu sitzen und an die Wand zu starren.

I can't believe I get so far with an head so empty

Es geht weiter, irgendwann, aber zuerst kommt Stillstand und Ohnmacht, die es zu bezwingen gilt.

Es geht weiter, irgendwann, mit neuen noch unbekannten Menschen. Aber zuerst muss man los lassen können.

Es wird wieder bergauf gehen, sobald man das tiefe Tal hinter sich gelassen hat.

Die Sonne wird wieder zu sehen sein, wenn der Schatten vorüber gezogen ist.

Es wird wieder Dinge geben, über die man lachen kann, wenn alle Tränen weggewischt wurden.

Es werden wieder Träume zu leben sein, wenn die Trauer vorüber ist...

Pesthauch

Augen sind leer geweint
Doch es tut noch immer weh
Niemand hier um zu reden
Starre in die Menge
Beginne dich zu suchen

Allein in der Masse von Menschen um mich herum
Kann ich mich nicht mehr bewegen
Gedanken qäulen mich
Wollen ausgesprochen werden
Kann meine Lippen nicht mehr öffnen
Sie sind verschlossen
Den Schlüssel weggeworfen

Unerträgliches Sein
Der Schmerz sitzt überall
Stille und doch lärmender Krach in meinem Kopf
Kann mich nicht mehr befreien
Seele weggeschlossen

Vor und zurück wanken
Ins Nichts taummeln
Ich fühl mich einsam, wenn ich eine Hand suche
Und nur auf Fäuste treffe

Nächtlicher Zusammenbruch
Schreie verhallen wieder und wieder in der Leere
Sehnsucht die nicht wieder gestillt werden wird
Wahnsinnige Träume
Die alle nur eins bedeuten

Ahnungslosigkeit

Nacht vergehe
Lass den Tag anbrechen
Die Hoffnungslosigkeit verschwinden
Die Dunkelheit nicht mehr blühen
.
Alles grau
Schwarz wie mein Inneres
Zerbrochen wie ein Teil von mir
Flicke die Fetzen zusammen
Auf der Suche nach einem Weg
Zu vergessen
Mich zu betäuben
Finde ich nur Schmerz und Leere
Worte und leere Versprechen
Die Stunden ziehen nun nicht so schnell vorüber
Als damals
Als ich sagen konnte: „Ich lebe!"
Auf der Suche nach Antworten
Die mir niemand geben kann
Erdrückende Sehnsucht
Schweigen und Stille in diesem Raum
Nur ein Stift, der auf dem Papier kratzt
Kein Geräusch
Nur ein Hirn, das sich Fragen stellt
Ein Pochen in mir selbst

Fazit

Dass dieses dreckige Gefühl und dieses Übelkeit so hartnäckig werden würden hätte ich mir nie gedacht, als ich mich gestern betrunken habe!

Geholfen hat es nicht, er war trotzdem da! Ich weiß nicht ob ich wütend sein soll. Ich bin enttäuscht.

Und will nicht schon wieder vergessen müssen!

Gestern

Es ist Sonntag, kurz nach acht. Niemand ist wach, niemand, und dabei hab ich nur vier Stunden geschlafen. Schade, dass alles so ausging, und es weiß jeder. Ich weiß nicht mehr warum, das habe ich erfolgreich verdrängt, den Rest anscheinend nicht.

Ich starrte an die Decke, drehte mich hin und her, aber es brachte nichts. Ich konnte einfach nicht mehr einschlafen. Obwohl Schlaf genau das gewesen wäre, was ich gebraucht hätte. Als ich aufgewacht bin, war da dieser schrecklicher Kater, dieses üble Gefühl und der letzte Rest des Rausches, der veranlasste, dass sich die Decke zu drehen begann.
Wie ernüchternd es gewesen war, der letzte Abend, gleichum er lustig war, zumindest am Anfang, als sich da noch nicht alles pessimistische wieder in mir eingenistet hatte, kurzum, als da noch ein Funken Hoffnung war. Und nun, nun ist der auch weg. Ganz erfolgreich weggeschleudert. Nun bin ich enttäuscht, und noch immer ein wenig betrunken. Oh war diese Betrunkenheit grausam. Es hätte mich doch ohnehin niemand gesucht, niemand von dem ich gefunden werden wollte. Wie schön Ignoranz doch sein kann, wenn es darauf ankommt, und es ist drauf angekommen. Schade, dass alles so kam, dass es nicht irgendwie ein positiveres Ende nehmen konnte, als nichts mehr miteinander zu reden, sich hin und wieder wortlos anzusehen und sich weiter zu betrinken. In meinem Fall, habe ich die Aufgabe des sich betrinkens wohl mit Bravur erledigt, wenigstens etwas dass ich kann.
Die Aussichten sind trist, vor allem weil da seit gestern wieder keine Aussichten mehr zu sehen sind, nirgends, oder zumindest nicht in meiner Nähe und ich bin momentan ehrlich gesagt zu träge um irgendwohin zu fahren, nur damit dort vielleicht, aber nur vielleicht, weil sicher kann man sich ja nie sein, etwas finde. Was dieses etwas dann auch wäre, es ist egal, denn ich suche gleich gar nicht danach.
Geht dieses abscheuliche Gefühl denn nie weg?!
Ich fühle mich so vorgeführt, ernüchtert, enttäuscht und verletzt. Ich hatte lange nicht mehr so stark das Bedürfnis zu weinen wie jetzt. Aber es würde sich ja nichts ändern, man würde deswegen nicht miteinander reden und vielleicht Dinge klären, die zumindest eine der beiden Seiten als unausgesprochen und ungeklärt erachtet. Diese Seite wäre dann wohl ich, auch wenn ich bezweifle, dass es je zu solch einer Aussprache kommen wird. Die andere Seite wird die Sache für erledigt erachten, und damit hat es sich dann wohl.
Ich will nicht, dass es sich hat, denn warum muss man sich anlügen? Es macht nichts besser. Durch weinen und schweigen wurde noch nie etwas besser, durch reden meistens auch nicht, aber vielleicht lindert es die Enttäuschung und den Schmerz, wenn ich daran glaube.
"Du wirst das schon schaffen!" Das haben sie gesagt als sie es erfuhren, und das haben sie gesagt, als ich es ihnen erzählt habe.